Schweiz
Prostitution

Prostituierte bieten Service vermehrt in Berner Airbnb-Ferienwohnungen an

Prostituierte bieten Service vermehrt in Berner Airbnb-Ferienwohnungen an

20.08.2015, 14:2520.08.2015, 14:35
Mehr «Schweiz»
Sexarbeiterinnen im Kanton Bern bieten ihre Dienstleistungen vermehrt in Wohnungen an, die sie über die Website von Airbnb gebucht haben. 
Sexarbeiterinnen im Kanton Bern bieten ihre Dienstleistungen vermehrt in Wohnungen an, die sie über die Website von Airbnb gebucht haben. Bild: Keystone

Sexarbeiterinnen im Kanton Bern bieten ihre Dienstleistungen vermehrt in Wohnungen an, die sie über die Website von Airbnb gebucht haben. Das geht aus dem Jahresbericht der Fachkommission KOPG hervor.

Die KOPG befasst sich mit den Auswirkungen des bernischen Prostitutionsgesetzes, das im April 2013 in Kraft trat. Kernstück ist die Bewilligungspflicht für Bordell-Betreiber, Escort-Services und selbständig erwerbende Prostituierte.

Problematisch ist laut der KOPG, dass der Trend einer Verlagerung des Sexgewerbes von kleineren Betrieben in Einzelwohnungen und Hotelzimmer anhält. Dies bringe nicht zwingend einen besseren Schutz vor Ausbeutung mit sich, erschwere aber den Zugang von Behörden und Beratungsstellen zu den Prostituierten.

Prostitution
AbonnierenAbonnieren

Dass sich Prostituierte in Hotels niederliessen, sei schon vor Einführung des neuen Gesetzes festgestellt worden, schreibt die Kantonspolizei in dem Kommissionsbericht. Zugenommen habe die Prostitution aber mittlerweile in Wohnungen und Studios, die via Airbnb gebucht worden seien.

Bei den Anbietern der «Ferienwohnungen» handle es sich zum Teil um Personen aus dem Rotlichtmilieu, heisst es. Christa Ammann von der Beratungsstelle Xenia sagte auf Anfrage, der Trend hin zu Privatwohnungen sei eine Folge der Bewilligungspflicht.

Sexarbeitende könnten dort ihre Dienstleistungen «günstig und diskret» anbieten. Umgekehrt erschwere es den Zugang der Xenia zu den Prostituierten. «Wir können ja nicht wissen, in welchen Wohnungen Prostitution betrieben wird.» (wst/sda)

Ein intimer Blick in die Bordellzimmer dieser Welt

1 / 17
Ein intimer Blick in die Bordellzimmer dieser Welt
Die meisten fotografischen Arbeiten über Prostitution zeigen die Frauen und Männer selbst. Nicht so Yoshiko Kusanos Fotoessay «Bordelle» erschienen bei Scheidegger & Spiess, Zürich.

Alle Fotos: Yoshiko Kusano
quelle: yoshiko kusano / yoshiko kusano
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Ins Regal statt in die Biogasanlage: So will Denner nicht verkauftes Fleisch «retten»
Der Discounter spannt mit Caritas-Markt zusammen. Nun wird das Projekt gegen Food Waste national ausgerollt.

Nicht alles, was ins Fleischregal kommt, wird auch verkauft. Immer wieder müssen Detailhändler Pouletfilets, Schweinesteaks oder Gehacktes entsorgen. Statt auf dem Teller landet es dann in der Biogasanlage. Das ist auch bei Denner der Fall. Jedenfalls bis jetzt. In Zukunft will der Discounter das nicht verkaufte Fleisch kostenlos an die Caritas-Märkte weitergeben.

Zur Story