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Bistum Basel erhielt 120 Meldungen zu meist verjährten Übergriffen

Bistum Basel erhielt 120 Meldungen zu meist verjährten Übergriffen

28.06.2024, 10:4228.06.2024, 10:42
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Das Bistum Basel hat zum Stand der Aufarbeitung von Meldungen sexueller Übergriffe informiert. Seit vergangenem September gingen 120 Meldungen ein. Die meisten betreffen bereits verstorbene Personen oder sind verjährt, wie das Bistum am Freitag mitteilte.

Im September 2023 hatte die römisch-katholische Kirche eine Pilotstudie zum Thema sexueller Übergriffe veröffentlicht. Seither habe die unabhängige Meldestelle des Bistums Basel 105 Akteneinsichten in Personal-, Betroffenen-, Pfarrei- und Ordensdossiers vorgenommen.

Von den 120 Meldungen habe die Meldestelle 76 abgeschlossen, indem Empfehlungen an Bischof Felix Gmür abgegeben worden seien. 44 Meldedossiers sind noch in Bearbeitung, wie das Bistum schreibt.

Felix Gmuer, Bischof von Basel und Praesident der Bischofskonferenz, beim Requiem fuer den verstorbenen emeritierten Churer Bischof Vitus Huonder, aufgenommen am Freitag, 19. April 2024, in Chur. Bisc ...
Bischof Felix Gmür. (Archivbild)Bild: keystone

95 Prozent dieser Meldungen beträfen bereits verstorbene beschuldigte Personen, verjährte sexuelle Übergriffe aus der Zeit von 1930 bis 2010 – also vor Amtsantritt von Bischof Gmür – sowie Meldungen, in welchen «weder beschuldigte Person, mutmassliches Opfer noch Geschehenes bekannt oder eruierbar» seien.

In zehn Fällen habe die vom Bistum beauftragte unabhängige Anwaltskanzlei Genugtuungsanträge gestellt. Acht Fälle seien noch in Bearbeitung. Weiter sei die Anwaltskanzlei mit drei kirchenrechtlichen Voruntersuchungen betraut worden, von denen zwei noch laufen würden.

Die Studie der Universität Zürich vom September 2023 zeigte, dass römisch-katholische Priester und Ordensangehörige in der Schweiz seit 1950 über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen hatten – bei hoher Dunkelziffer. Seit Anfang Jahr ist eine zweite Studie in Arbeit. Die Resultate sollen 2027 präsentiert werden. (rbu/sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Macca_the_Alpacca
28.06.2024 11:18registriert Oktober 2021
Wir brauchen keine Studien, interne Gerichte oder was auch immer. Diese Leute gehören vor ein Gericht. Mit ist absolut schleierhaft, warum das noch immer nicht passiert.
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swissmawi
28.06.2024 12:37registriert Januar 2015
Bei der Polizei anzeigen. Alles andere ist nicht akzeptabel.
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