Schweiz
Religion

Bistum Basel: Aufarbeitung sexueller Übergriffe dauert an

Aufarbeitung sexueller Übergriffe im Bistum Basel dauert an

21.01.2025, 15:28
Mehr «Schweiz»

Im Bistum Basel schreitet die Aufarbeitung von Meldungen zu sexuellen Übergriffen voran. Die unabhängige Meldestelle hat nach Angaben des Bistums bisher 93 von 141 Meldungen mit einer Empfehlung an Bischof Felix Gmür weitergeleitet.

96 Prozent dieser Meldungen beträfen bereits verstorbene Beschuldigte und nicht verfolgbare mutmassliche sexuelle Übergriffe, schrieb das Bistum Basel in einer Medienmitteilung vom Dienstag zum Zwischenstand der Aufarbeitung.

Die unabhängige Meldestelle habe 126 Akteneinsichten in Personal-, Betroffenen-, Pfarrei- und Ordensdossiers vorgenommen und in 93 Meldedossiers detaillierte Empfehlungen zuhanden von Bischof Felix Gmür abgegeben.

Sämtliche dieser Handlungsanweisungen seien durch das Bistum Basel mit Sitz in Solothurn unverändert umgesetzt worden, hiess es weiter. Es befinden sich demnach noch 60 Meldedossiers in Bearbeitung. Die unabhängige Meldestelle habe 81 Dossiers abgeschlossen und dem Bistum Basel zur Archivierung übergeben.

Felix Gmuer, Bischof von Basel und Praesident der Bischofskonferenz, beim Requiem fuer den verstorbenen emeritierten Churer Bischof Vitus Huonder, aufgenommen am Freitag, 19. April 2024, in Chur. Bisc ...
Bischof Felix Gmür ist verantwortlich für die Aufarbeitung der Missbräuche im Bistum Basel.Bild: keystone

Die unabhängige Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard habe bislang 27 Genugtuungsanträge vorbereitet. Die Kommission Genugtuung der Schweizer Bischofskonferenz habe alle Anträge positiv entschieden.

Eine Studie der Universität Zürich vom September 2023 zeigte, dass römisch-katholische Priester und Ordensangehörige in der Schweiz seit 1950 über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen hatten – bei hoher Dunkelziffer. Seit Anfang 2024 ist eine zweite Studie in Arbeit. Die Resultate sollen 2027 präsentiert werden.

Dem Bistum Basel gehören zehn Kantone an: Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura, Luzern, Thurgau, Schaffhausen, Solothurn und Zug. Es ist mit mehr als einer Million Gläubigen das grösste Bistum der Schweiz. (rbu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    «Empathischer und sensibler» – ChatGPT überzeugt laut Studie als Paartherapeut

    Der Chatbot ChatGPT schneidet in einer neuen Studie als Paartherapeut besser ab als echte Psychotherapeutinnen und -therapeuten. So wurden KI-generierte Antworten in der Studie im Schnitt als hilfreicher bewertet als jene von Therapeutinnen und Therapeuten.

    Zur Story