Schweiz
Romandie

Drogen: Genf schafft erstes Drogen-Checking-Angebot in der Romandie

Genf schafft erstes Drogen-Checking-Angebot in der Romandie

21.05.2019, 14:54
Mehr «Schweiz»
Genf ist die erste Stadt in der Westschweiz, wo Partygänger ab dem 3. Juni Drogen vor dem Konsum analysieren können. (Symbolbild)
Bild: EPA KEYSTONE

In Genf sollen Freizeitkonsumenten Drogen vor dem Konsum ab Juni in einem stationären Labor anonym überprüfen können. Das Angebot ist eine Premiere in der Romandie.

Der Drogen-Check ist gratis und komplett anonym, wie Roxane Mégevand von der Fachstelle «Nuit Blanche?» am Dienstag sagte. Das Angebot richte sich an Gelegenheitskonsumierende, die wissen wollten, was sie schluckten und welche Risiken sie damit in Kauf nähmen.

Die auf dem Grau- oder Schwarzmarkt erworbenen psychoaktiven Substanzen wie etwa Ecstasy-Pillen können eingeschickt werden. Ein Labor am Rechtsmedizinischen Institut der Universität analysiert die Proben und liefert das Ergebnis innerhalb einiger Tage.

Bei Konzerten und grossen Festanlässen stellt die Fachstelle auch ein mobiles Labor zur Verfügung. In Genf hatten Partygänger bei der Lake Sensation 2017 erstmals die Möglichkeit, Drogen analysieren zu lassen; bei der Geneva Pride vom 6. Juli soll das mobile Labor erneut eingesetzt werden. Für den Fall, dass eine gefährliche Substanz entdeckt wird, gibt es ein Notfallsystem, in das Ambulanzen, Spitäler und die Polizei eingebunden sind.

Die Fachstelle «Nuit Blanche?» (schlaflose Nächte) hofft, dass sie mit dem Drogen-Checking-Angebot auch einen Einblick bekommt, welche Drogen gerade im Umlauf sind. Sie will zirka zehn Analysen pro Woche und 500 pro Jahr durchführen. Ihr Ziel ist es, die mit dem Drogen-Konsum verbundenen Gefahren zu reduzieren.

In der Deutschschweiz gibt es solche Drogen-Checks bereits seit 20 Jahren. Bern und Zürich haben sowohl stationäre als auch mobile Einrichtungen. In Lausanne und Neuenburg wird zurzeit ebenfalls über ein solches Angebot nachgedacht. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Highweh – der Leidensweg eines Junkies
1 / 13
Highweh – der Leidensweg eines Junkies
«Ich erinnere mich wirklich ungern an die Zeit der Heroinsucht. Warum es dazu kam, scheint mir in vielen Punkten heute noch ein Rätsel zu sein ...»
quelle: marlo limacher
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Nico sucht an der Gartenmesse nach dem falschen Kraut
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Freispruch für Ex-Herzchirurg des Unispitals Zürich

Das Bezirksgericht Zürich hat den Ex-Chef der Herzchirurgie des Universitätsspitals am Freitag freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm Urkundenfälschung im Amt vorgeworfen.

Zur Story