Ein Regionalzug hat sich am Freitagmorgen bei Sainte-Croix im Waadtländer Jura während einer Dienstfahrt selbständig gemacht und ist ohne Lokführer losgerollt. Kurz darauf entgleiste der Zug. Verletzt wurde niemand.
Der Lokführer verliess den Bahnhof Ste-Croix gegen 8.30 Uhr für eine Dienstfahrt ohne Passagiere, wie die Kantonspolizei Waadt mitteilte. Kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof kam es zu einer automatischen Vollbremsung, welche durch ein Alarmsystem verursacht wurde.
Weil kein Grund für die Vollbremsung ersichtlich war, verliess der Lokführer den Zug, um das Gleis zu prüfen. Während der Prüfung rollte der Zug unvermittelt los, nahm Geschwindigkeit auf und entgleiste schliesslich bei einem kleinen Halt namens Trois-Villes.
Es handelte sich um einen Zug des Regionalverkehrsverbunds Travys, welcher im nördlichen Teil des Kantons Waadt und im Waadtländer Jura verkehrt. Nach dem Unfall fiel der Strom auf der betroffenen Bahnlinie zwischen Yverdon-les-Bains und Sainte-Croix aus.
Die Passagiere eines von Yverdon kommenden Zuges mussten bei Trois-Villes auf Busse umsteigen. Weil aus der verunglücken Lokomotive auch Öl auslief, musste die Feuerwehr aufgeboten werden. Die Bahnstrecke bleibt das gesamte Wochenende gesperrt.
Die Waadtländer Staatsanwaltschaft eröffnete eine Untersuchung zum kuriosen Unfall. Auch die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat Ermittlungen aufgenommen. (sda)