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SBB: Polizisten sind ab sofort mit Bodycams ausgestattet

SBB-Transportpolizisten sind ab sofort mit Bodycams auf Patrouille

01.09.2024, 09:2901.09.2024, 09:29
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Transportpolizistinnen und -polizisten der SBB patrouillieren ab heute Sonntag mit Bodycams in Bahnhöfen und Zügen der Schweiz. Dabei wird jede Patrouille mit mindestens einer am Körper getragenen Videokamera ausgerüstet. Diese soll deeskalierend wirken.

Die Bodycams zeichnen Weitwinkel-Videobilder sowie Ton auf - allerdings nicht durchgehend. Die Transportpolizisten lösen die Aufzeichnung laut SBB «einsatzbezogen» aus. Dabei kündigen sie die Aktivierung der Kamera jeweils mündlich an. Ist die Kamera aktiviert, blinken drei Front-Lampen rot, und es ertönt ein Signalton.

Insgesamt beschafften die SBB 100 Bodycams, diese kosteten rund hunderttausend Franken. Wie viele Bodycams pro Tag eingesetzt würden, sei von der Lage abhängig, sagte SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage. Mehr als 200 Polizistinnen und Polizisten der Transportpolizei sind in der ganzen Schweiz im Einsatz.

Ein Polizist der Transportpolizei der SBB demonstriert das starten der Aufzeichnug einer Bodycam waehrend er auf mit einer Polizistin auf Patrouille am Zuercher Hauptbahnhof ist, aufgenommen am Donner ...
Die Bodycams sollen deeskalierend wirken.Bild: keystone

Ziel ist laut Schärli die Erhöhung der Sicherheit von Kundinnen und Kunden sowie der SBB-Mitarbeitenden. Die Sicherheitslage in den Zügen und Bahnhöfen sei zwar stabil. Jedoch machten gesellschaftliche Entwicklungen nicht Halt vor den Bahnhöfen und Zügen. Verbale Aggressionen und Konfliktfälle seien gröber geworden. Die Präsenz von Polizisten mit Bodycams könne zur Deeskalation von Konflikten beitragen und Vorfälle als Beweismittel aufzeichnen.

Laut SBB können auch Personen, die kontrolliert werden sollen, eine Aktivierung der Bodycam verlangen. Für den Datenschutz gelten laut den SBB klare Bestimmungen. Die aufgezeichneten Videodaten werden auf Servern des Bahnunternehmens in der Schweiz gespeichert. Zugriff auf die Aufnahmen haben ausschliesslich Fachkräfte der Transportpolizei zu Beweiszwecken.

Mehrere Polizeien bereits mit Bodycams

In den Kantonen verfügen bereits mehrere Polizeien über solche Kameras. Die Stadtpolizei Zürich führte sie im Juli ein. Berner Polizistinnen und Polizisten tragen seit 2021 solche Kameras. Ein Einsatz von Bodycams ist allerdings nicht unumstritten. In Basel lehnte das Parlament im vergangenen November einen Vorstoss für eine Beschaffung knapp ab. (sda)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mave
01.09.2024 10:44registriert Juli 2024
Im Grunde ist das keine schlechte Idee. Allerdings sollten die Kameras durchgehend eingeschaltet sein. Alternativ könnte man es wie in den USA machen, wo auch die Zeit unmittelbar vor dem Einschalten der Kamera aufgezeichnet wird. Es geht hierbei nicht darum, die Polizisten zu überwachen, sondern auch zu ihrem Schutz beizutragen. Zusätzlich dienen die Aufnahmen als Reflexionstool, um Situationen im Nachhinein zu analysieren und die Arbeit der Polizei nachhaltig zu verbessern.
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Yusuf Aebi
01.09.2024 10:02registriert August 2024
"Die Bodycams zeichnen Weitwinkel-Videobilder sowie Ton auf - allerdings nicht durchgehend'

In Frankreich führte dies dazu, dass Polizisten als Migranten oder links gelesene Personen gezielt provozierten und erst dann die Kameras einschalteten, als diese sich aufregten.
Die Aufnahmen müssen lückenlos den gesamten Verlauf von der ersten Begegnung bis zur Beendigung dokumentieren. Andernfalls birgt die Technologie die Gefahr des Missbrauchs und der Manipulation durch selektive Aufzeichnung!
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