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SBB ziehen eine erste Bilanz zum Einsatz von Bodycams

Eine Polizistin der Transportpolizei der SBB demonstriert das starten der Aufzeichnug einer Bodycam waehrend sie mit einem Polizisten auf Patrouille am Zuercher Hauptbahnhof ist, aufgenommen am Donner ...
Eine Polizistin der Transportpolizei zeigt ihre Bodycam.Bild: keystone

Die SBB ziehen eine erste Bilanz zum Einsatz von Bodycams

08.05.2025, 11:1308.05.2025, 11:16
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Die SBB ziehen eine positive Zwischenbilanz zum Einsatz von Bodycams bei der Transportpolizei. Seit der Einführung dieser auf dem Körper getragenen Kameras ist die Häufigkeit von Tätlichkeiten gegenüber den Polizistinnen und Polizisten um 25 Prozent zurückgegangen.

Die SBB führten die Bodycams im September 2024 schweizweit ein und verglichen das erste Halbjahr des Einsatzes mit der Vorjahresperiode, wie sie am Donnerstag mitteilten. Ein abschliessendes Fazit zur Einführung der Bodycams wollen sie nach einem Jahr ziehen.

Der Einsatz der Bodycams erfolgt im täglichen Präsenz- und Interventionsdienst. Jede Patrouille wurde mit mindestens einer Bodycam ausgestattet. Diese dienen der Abschreckung von potenziellen Täterinnen und Tätern, der Deeskalation von Konflikten und, wenn nötig, der Aufzeichnung zur Beweissicherung.

Von insgesamt 331 getätigten Auslösungen im ersten Halbjahr dienten 107 Aufnahmen als Beweismittel, wie die SBB schrieben. Davon wurden 15 aufgrund einer entsprechenden Verfügung den Strafuntersuchungsbehörden übergeben. 224 Aufnahmen wurden frühzeitig gestoppt, weil sich die Konfliktsituation nach dem Start der Aufnahmen in vielen Fällen sofort entschärfte.

Die Polizistinnen und Polizisten kündigen die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich an, sofern es die Situation erlaubt. Bei Aktivierung blinken die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt. Das ist laut SBB für das Gegenüber deutlich erkennbar. Auch die zu kontrollierende Person kann die Aktivierung der Bodycam verlangen.

Ein Polizist der Transportpolizei der SBB demonstriert das starten der Aufzeichnug einer Bodycam waehrend er auf mit einer Polizistin auf Patrouille am Zuercher Hauptbahnhof ist, aufgenommen am Donner ...
Die SBB setzen seit September 2024 auf Bodycams.Bild: keystone

Auch Polizistinnen und Polizisten zufrieden

Laut SBB sind auch die Transportpolizistinnen und -polizisten mit den Bodycams zufrieden: Rund 90 Prozent von ihnen bewerten die Bodycams aufgrund der gemachten Erfahrung als sinnvolles Einsatzmittel. Bei knapp zwei Dritteln der angehaltenen Personen habe allein durch das Ankündigen einer Aufnahme eine Deeskalation erreicht werden können.

«Die Einführung der Bodycams war ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden. Wir sind optimistisch, dass sich der positive Trend der ersten sechs Monate fortsetzt», sagt laut Mitteilung Michael Perler, Kommandant der SBB-Transportpolizei.

Zur Begründung des Einsatzes von Bodycams sagten die SBB im vergangenen Spätsommer auch, verbale Aggressionen und einzelne Vorfälle gegen die Mitarbeitenden sowie gegen die Reisenden seien heftiger geworden.

Löschung nach hundert Tagen

Die von den Bodycams aufgezeichneten Videodaten werden laut Mitteilung auf Servern der SBB in der Schweiz gesichert. Zugriff auf diese Aufnahmen hätten ausschliesslich spezialisierte Fachkräfte der Transportpolizei zu Beweiszwecken. Eine manuelle Bearbeitung oder Löschung der Aufnahmen sei nicht möglich.

Nach 100 Tagen würden die Daten automatisch gelöscht, sofern keine Verfügung der Strafuntersuchungsbehörden zur Herausgabe der Daten vorliegt. Jede Löschung werde dokumentiert.

In den Kantonen verfügen bereits mehrere Polizeikorps über Bodycams. Die Stadt Zürich startete eine Einführung im Juli 2024. In Bern tragen Polizistinnen und Polizisten seit 2021 solche Kameras. Im Ausland sind Bodycams, unter anderem in den USA, schon lange im Einsatz. (sda)

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    Die SBB ziehen eine positive Zwischenbilanz zum Einsatz von Bodycams bei der Transportpolizei. Seit der Einführung dieser auf dem Körper getragenen Kameras ist die Häufigkeit von Tätlichkeiten gegenüber den Polizistinnen und Polizisten um 25 Prozent zurückgegangen.

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