Schweiz
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SBB testen Umbau von Doppelstockzügen, um Fahrt ruhiger zu machen

Auch der SBB-Doppelstockzug FV-Dosto wurde von Bombardier hergestellt. (Archivbild)
Der SBB-Doppelstockzug FV-Dosto wurde von Bombardier hergestellt.Bild: KEYSTONE

SBB testen Umbau von «Schüttelzug» – mit dieser Massnahme soll die Fahrt ruhiger werden

29.04.2025, 11:1329.04.2025, 11:13
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Die SBB testen gemeinsam mit Hersteller Alstom einen FV-Dosto-Doppelstockzug ausgerüstet mit umgebauten Drehgestellen und ohne Wankkompensation. Dadurch soll die Laufruhe des Zuges und damit der Fahrkomfort verbessert werden, hiess es in einer Mitteilung.

Der Fernverkehr-Doppelstock-Zug FV-Dosto wird vom 29. April bis 6. Mai 2025 von Zürich nach Velim in Tschechien überführt. Dort wird der Zug in einem Testzentrum mit umgebauten Drehgestellen ausgerüstet, wie die SBB am Dienstag mitteilten. Das Testzentrum verfüge über die nötigen Voraussetzungen für das Testen der Entgleisungssicherheit und der Federung des Zugs.

Im Sommer 2025 soll der Zug dann in die Schweiz zurückkehren, wo verschiedene Tests auf dem Streckennetz im Hinblick auf Fahrkomfort, Betrieb und Zulassungsfähigkeit durchgeführt werden. Im Herbst 2025 entscheiden die SBB dann darüber, ob alle Züge umgebaut werden, hiess es weiter. Ein späterer Umbau der FV-Dosto-Flotte würde in der Schweiz durchgeführt.

ARCHIVBILD ZUR MK BOMBARDIER ZUM FV-DOSTO, AM MITTWOCH, 06. NOVEMBER 2019 ---- Abfahrt des Fernverkehrs-Doppelstockzugs FV-Dosto im Zuercher Hauptbahnhof am Mittwoch, 1. Mai 2019. (KEYSTONE/Walter Bie ...
Der FV-Dosto wurde auch als «Schüttelzug» bekannt.Bild: KEYSTONE

Bei einem Umbau könnte die gesamte restliche Flotte im Rahmen einer ordentlichen Revision umgebaut werden. Dieser würde voraussichtlich Ende 2026 starten und wäre Anfang der 2030er-Jahre abgeschlossen, schrieben die SBB. Der Umbau der Drehgestelle würde die SBB schätzungsweise einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten, wobei die umgebauten Drehgestelle im Unterhalt voraussichtlich günstiger wären als diejenigen mit Wankkompensation.

Die SBB hatten im Jahr 2010 Bombardier (heute Alstom) mit der Beschaffung von 62 neuen Doppelstockzügen für den Fernverkehr beauftragt – für 1,9 Milliarden Franken. Die Einführung des neu entwickelten Dosto-Zugs ab 2018 war von zahlreichen technischen Pannen und Verzögerungen begleitet. Anfangs klemmten Türen, das Betriebssystem stürzte ab, und Heizungen sowie die Klimaanlagen sorgten für Ärger. Passagiere klagten zudem, dass es in den Waggons teilweise unangenehm rüttle. (sda)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FromB
29.04.2025 12:22registriert Oktober 2020
Alles, was dieses ewig-schlechte Rütteln vermindert, ist positiv.

Am liebsten wäre mir aber, die SBB würde ein paar der IC2000-Wägen neu bestellen. Mit Abstand das beste Rollmaterial!
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