Skandinavien-Liebhaber können sich freuen, denn im nächsten Jahr verkehren Nachtzüge der SBB von Basel nach Malmö dreimal pro Woche. Geplant sind die Verbindungen ab April 2026.
Was die Reisenden für ein Zugbillett hinblättern müssen, ist noch nicht bekannt. Dafür aber die Kosten für eine einzelne Fahrt für die Schweizer Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Denn die Fahrten werden erheblich subventioniert. Der Bund will 47 Millionen Franken Fördergelder bis ins Jahr 2030 für die neue Verbindung aufwenden. Durchschnittlich sind das rund 9,2 Millionen Franken pro Jahr oder anders gesagt 30’000 Franken für eine einzelne Fahrt, schreibt der Tages-Anzeiger.
Es stellt sich da die Frage, wie das sein kann. Die SBB wollten sich dazu auf Anfrage der Zeitung nicht äussern. «Wir machen zu den Kosten einzelner Verbindungen keine Angaben», sagt SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg.
Dass sich die Nachtzüge für die SBB nicht gross rentieren, ist bekannt. «Nachtzüge sind unter den aktuellen Rahmenbedingungen aufgrund hoher Kosten wie Personal, Rollmaterial und Trassengebühren trotz der grossen Beliebtheit nicht rentabel», meint SBB-Sprecherin Schellenberg.
Gründe dafür ermittelte unter anderem eine Studie im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Verkehr (BMV) Ende des vergangenen Jahres. Es kristallisierten sich sechs Faktoren heraus: Rollmaterial (45 Prozent der Kosten), Personal (14 Prozent), Reinigung und Abstellung (14 Prozent), Strom (9 Prozent), Trassen- und Stationsgebühren (7 Prozent) sowie allgemeine Verwaltungskosten (11 Prozent).
Bei dem Nachtzug, der die Strecke von Schweiz und Deutschland abdeckt, kostet ein zurückgelegter Bahnkilometer zwischen 35 und 45 Euro. Auf Basel–Malmö übertragen würde das Kosten von 40’000 bis 60’000 Euro pro Fahrt bedeuten.
Wenn der Bund für jede Fahrt 30’000 Franken an Subventionen gutheisst, würden die SBB weniger als die Hälfte selbst finanzieren.
Dass sich Nachtzüge finanziell nicht lohnen, läge gemäss der Studie auch an der fehlenden Skalierbarkeit. Ein Bett in einem Nachtzug könne nur einmal pro Nacht vergeben werden. Es könnten zudem weniger Passagiere transportiert werden als in einem normalen Zug und es brauche mehr Personal.
Auch mit den «nur» 20’000 Franken selbsttragenden Kosten müssten die Ticketpreise hoch sein, damit sich das Ganze für die SBB rentieren würde, auch im Hinblick darauf, dass ein Zug nie voll ausgelastet ist. Flugtickets dürften so wohl günstiger sein. (kek)
- Der Flug wird durch Unweltschäden subventioniert
Den tatsächlichen Preis zahlt kein Reisender