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Fall Stocker: Thomas Minder will offenbar nicht mehr in den Ständerat

Thomas Minder, Parteilos-SH, begruendet seinen Ordnungsantrag zu den Grossbanken, an der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 13. Juni 2023 im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Alessandr ...
Thomas Minder an der Sommersession 2023.Bild: keystone

Fall Stocker: Thomas Minder will offenbar nicht mehr in den Ständerat

07.04.2025, 07:3207.04.2025, 14:58
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Seit Simon Stocker im März 2025 seinem Amt entzogen wurde, ist klar: Schaffhausen muss am 29. Juli 2025 einen neuen Ständerat wählen. Dabei stellt sich nun die Frage: Wer tritt dann überhaupt an?

SP-Mann Stocker ist bereits wieder in den Wahlkampf eingestiegen. Nicht dabei sein dürfte hingegen der Parteilose Thomas Minder, der die Wahl gegen Simon Stocker 2023 verloren hatte. Mehrere Quellen bestätigen gegenüber dem «Blick», dass Minder nicht erneut kandidieren will.

Seit seiner verlorenen Wahl 2023 hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nach 12 Jahren im Amt hatte Minder die Wahl um den Schaffhauser Ständeratssitz überraschend verloren.

Die SVP verzichtet auf eine Kandidatur, die FDP schickt Severin Brüngger ins Rennen.

Stockers Amtsenthebenung

Simon Stocker wurde im März 2025 durch einen Entscheid des Bundesgerichts seines Amtes enthoben. Zum Zeitpunkt seiner Wahl 2023 hatte er hauptsächlich in der Stadt Zürich gewohnt und somit in einem anderen Kanton, als er politisch aktiv ist. Dies ist nicht erlaubt.

Staenderat Simon Stocker, SP-SH, posiert fuer ein Portrait, nach einer Medienkonferenz zum Bundesgerichtsurteil zu seiner Wahl zum Schaffhauser Staenderat, am Mittwoch, 26. Maerz 2025 in der Bachturnh ...
Ex-Ständerat Simon Stocker (SP).Bild: keystone

Stocker hatte erst vermutet, dass Minder die Wahlbeschwerde angezettelt hatte. Thomas Minder stritt dies immer ab. Bis dann klar wurde: Es war ein älterer Mann, der anonym bleiben möchte.

Kurz darauf brachte eine Recherche von «Blick» neue Infos ans Licht. Das Verfahren gegen Simon Stocker soll von Claudio Kuster finanziert worden sein, ein enger Vertrauter von Thomas Minder. Auf Anfrage der Zeitung antwortete Kuster nicht und verschwand daraufhin aus der Öffentlichkeit. (nib)

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77 Kommentare
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Gina3
07.04.2025 07:43registriert September 2023
Zum Glück kandidiert Minder nicht mehr.
Nicht, dass ich mich je besonders für seine politische Karriere interessiert hätte - aber ich hatte immer Mühe, seine beiden Seiten unter einen Hut zu bringen:
1-der Politiker, der sich gegen überhöhte Gehälter/Boni einsetzt und dennoch
2-der SVP nahe steht.
Mit dem jüngsten "Skandal" wird nun alles klar.
Er bleibt - wie die meisten svp - ein heuchlerischer Opportunist.
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Ruudi65
07.04.2025 10:15registriert Februar 2022
Minders einzige Chance wäre gewesen, wenn das Bundesgericht ihn zum Nachfolger bestimmt hätte. Das weiss Minder natürlich und hat die Klage so "vorbringen lassen".

Nun hat dies das Bundesgericht nicht gemacht und Minder kann seinen Sitz, seine politische Zukunft und auch seinen politischen Ruf definitiv auf die Müllhalde werfen.

Mit dieser Klage hat er zwar in Lausanne gewonnen, aber eigentlich alles verloren.
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Ruudi65
07.04.2025 09:47registriert Februar 2022
Was in diesem ganzen Fall auch einmal noch zu beachten wäre, was die Weltwoche hier für ein Spiel spielte.

Natürlich steckte sie mit Minder unter einer Decke und veröffentlichte den Artikel, den der vorgeschobene Kläger als Grundlge für "seine" Klage vorgab. Es ist auch die Weltwoche, welche sich abfeierte, dass es ihre Recherche war, die alles ans Licht brachte und die den Kläger sogar zum Prix Courage vorschlug.

Dabei ht sich die Weltwoche zum Handlanger politischer Winkelzüge gemacht.
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