Die Bundesanwaltschaft hat nach der Sprengung von zwei Bankomaten im Kanton Schaffhausen im Jahr 2021 einen Rumänen angeklagt. Er soll im Februar in Wilchingen und im April in Buchenberg an der Sprengung der Automaten beteiligt gewesen sein.
Gemäss Anklage hat der Rumäne die Sprengungen mit anderen Personen durchgeführt, wie die Bundesanwaltschaft (BA) am Freitag mitteilte. Die Mittäter hätten noch nicht identifiziert werden können. Um das Vorverfahren gegen den Rumänen rasch abschliessen zu können, hat die Bundesanwaltschaft das Verfahren gegen ihn vom Verfahren gegen die Mittäterschaft abgetrennt.
Der Rumäne wird unter anderem wegen Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase, qualifizierten Diebstahls sowie Entwendung eines Fahrzeugs angeklagt. Das betreffende Verfahren wurde durch die BA geführt, weil sie für Sprengstoff-Delikte zuständig ist.
Dem Beschuldigten wird laut BA zur Last gelegt, im Februar 2021 zusammen mit der bislang unbekannten Mittäterschaft einen Bankomaten in Wilchingen aufgesprengt und daraus Bargeld in der Höhe von 37'380 Franken und 8550 Euro entwendet zu haben. Durch den eingesetzten Sprengstoff entstand am Bankomaten sowie am betreffenden mehrstöckigen Gebäude ein Sachschaden von etwa 51'500 Franken.
Die BA wirft dem Beschuldigten zudem vor, zwei Monate später in Buchberg zusammen mit einer bisher ebenfalls nicht ermittelten Mittäterschaft einen weiteren Bankomaten gesprengt zu haben. Dabei gelang es der Täterschaft jedoch nicht, das Bargeld im Bankomaten zu entwenden. Durch die Explosion entstand laut BA aber ein Sachschaden von insgesamt etwa 223'000 Franken am Bankomaten, am betreffenden mehrstöckigen Wohn- und Geschäftsgebäude und an einem in der Nähe parkierten Fahrzeug.
Die Wucht der Explosion war sowohl bei der Sprengung in Wilchingen als auch in Buchberg immens, wie die BA schrieb. Der Beschuldigte habe durch das Zünden von Sprengstoff in beiden Fällen gemäss Anklage Verletzungen von Menschen und Schäden an fremdem Eigentum zumindest billigend in Kauf genommen und zudem in verbrecherischer Absicht gehandelt.
Im Verlauf der Ermittlungen wurde der rumänische Staatsbürger identifiziert, international zur Haft ausgeschrieben, später in Ungarn verhaftet und an die Schweiz ausgeliefert, wie die BA weiter schrieb. Seither befindet sich der Beschuldigte in Untersuchungshaft. Mit Einreichung der Anklageschrift habe die BA beim zuständigen Zwangsmassnahmengericht Sicherheitshaft für ihn beantragt. (sda)