In 15 Kantonen beginnt am Montag das neue Schuljahr. Es steht im Zeichen des akuten Lehrermangels sowie der Integration der Kinder aus der Ukraine. Vor allem in der Deutschschweiz geht es nur dank Aushilfen ohne Lehrerdiplom.
Während ein Grossteil der Schweizer Kinder letzte Woche noch schulfrei hatte, drückten die Schülerinnen und Schüler im Kanton Aargau wieder die Schulbank. Am Montag gesellen sich nun ihre «Gspänli» in die beiden Appenzell, den beiden Basel, in Bern (nur deutschsprachige Schulen), Glarus, Graubünden, Jura, Neuenburg, St. Gallen, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Uri sowie im deutschsprachigen Wallis dazu.
Noch ausschlafen dürfen hingegen diese Woche die Kinder in den Kantonen Genf, Waadt, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Wallis, Zürich und Zug. Dort startet das Schuljahr erst am 22. August. Dasselbe gilt für Kinder in französischsprachigen Schulen in den Kantonen Bern und Wallis. Sie starten eine Woche nach ihren deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen.
In zwei Kantonen haben die Kinder allerdings noch länger Ferien. Einer der Sonderfälle ist der Kanton Freiburg. In diesem Startet das Schuljahr mitten in der Woche– die Sommerferien dauern dort bis und mit 24. August. Nachzügler ist traditionellerweise das Tessin. Dort haben die Schulkinder von Mitte Juni bis Ende August Sommerferien. Schulstart ist dort am 28. August.
Namentlich in der Deutschschweiz ist ein einigermassen normaler Schulstart nur möglich, weil vielerorts Pensen aufgestockt oder Personen ohne entsprechende Diplome angestellt werden. So hat beispielsweise im Kanton Bern jede zehnte Lehrperson keinen entsprechenden Ausweis. Auch der Kanton Zürich hat in der Not hunderte Aushilfslehrerinnen und -lehrer engagiert.
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) hatte im Vorfeld der Wiederaufnahme des Schulbetriebs Alarm geschlagen. Der Lehrermangel sei «schlimmer denn je». Wegen des Personalmangels betreuten die Schulen in der Schweiz die Kinder zunehmend statt sie auszubilden. Nicht qualifizierte Lehrpersonen brächten aber eher eine Mehrbelastung als eine Entlastung.
Damit die Tausenden von Frischlingen gesund und sicher in ihrer neuen Umgebung im Kindergarten oder der Primarschule ankommen, sensibilisiert die Kampagne «Stoppen für Schulkinder» alle Verkehrsteilnehmenden. Die Polizei markiert während der ersten Schulwoche entsprechend vermehrt Präsenz.
Stoppen für Schulkinder🚸
— Verkehrs-Club der Schweiz (@verkehrsclub) August 10, 2022
Kinder sind Lernende im Verkehr. Eltern, Fahrzeuglenkende, Lehrkräfte, Polizei: Alle sind gefordert, ihren #Schulanfang sicher und unfallfrei zu machen.
Zusammen mit @fussverkehr und Partnerorganisationen starten wir eine nationale Sicherheitskampagne.
Alle – Verkehrsteilnehmer, Eltern, Kinder – seien gefordert, den Schulanfang auf der Strasse sicher und unfallfrei zu machen, schreiben der Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) und Fussverkehr Schweiz zur Kampagne. Besonders wichtig sei, dass Auto-, Motorrad- und Velofahrer immer ganz still stehen, bevor Kinder eine Strasse überqueren. (dab/sda)