Früher fuhr (gefühlt) jede Schweizer Familie (mindestens) einmal pro Winter in die Skiferien. Aber zunehmender Schneemangel, verändertes Freizeitverhalten und hohe Preise haben dazu geführt, dass heute immer mehr Bergbahnen mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Die Zahl der Tagesbesuche in einem Skigebiet (Skier-Days), sank in rund zehn Jahren von 28,7 auf 21,2 Millionen – ein Viertel weniger.
Um das Überleben zu sichern, müssen die Skibetriebe heute kreativ sein. Saas-Fee machte das in der Saison 2016/17 etwa erstmals mit einem Saison-Abo für 222 Franken statt über 1000. Auch wenn die Aktion laut den Betreibern nicht den gewünschten Erfolg verzeichnete – das Projekt warf hohe Wellen und seither erschienen immer neue Innovationen, um die Leute auf die Piste zu locken.
Das grösste Skigebiet der Schweiz, Portes du Soleil, verkauft ausserhalb der Hauptsaison jeweils stark vergünstigte Skipässe für den Dienstag und Donnerstag der kommenden Woche. 30 Prozent sparen Kunden bei diesen sogenannten «Flash-Verkäufen». Das Angebot ist auf jeweils 100 Tickets pro Tag begrenzt.
Wem schlechtes Wetter auf der Piste nichts ausmacht, ist im Vorteil. So verkauft beispielsweise das Bündner Skigebiet Splügen separate Schlechtwetterkarten. Auch die Belalp Bahnen im Wallis machen den Preis der Tageskarte abhängig vom Wetter, jeweils acht Tage im Voraus. Bei beiden genannten Beispielen muss der Kaufprozess online abgewickelt werden.
Wer eine Saisonkarte in einem Skigebiet hat, geht kaum noch an anderen Orten Skifahren – klar, wieso nochmals extra eine Tageskarte kaufen, wenn man schon für's Stammskigebiet bezahlt hat? Obersaxen versucht dies trotzdem. Der Bündner Skiort lockt die Saison-Abo-Besitzer der anderen Skigebiete mit Tageskarten zum halben Preis.
Wer am Vortag anreist und vor Ort übernachtet, profitiert in Savognin von einem speziellen Angebot: Der Skipass für den kommenden Tag kann am Anreisetag bereits ab 15:00 Uhr gelöst und benutzt werden.
Wer pro Skitag nur einige wenige Liftfahrten absolviert und die restliche Zeit eh im Après-Ski sitzt, sollte eine Punktekarte in Betracht ziehen. Die Karte wird mit virtuellen Punkten aufgeladen. Bei jeder Fahrt wird eine bestimmte Anzahl Punkte abgezogen – bei grösseren Anlagen mehr als bei kleineren, bei Bergfahrten mehr als bei Talfahrten. Zusätzlicher Pluspunkt: Die Karten sind oftmals auch auf die nächste Saison und auf andere Personen übertragbar. Erhältlich sind Punktekarten unter anderem in Adelboden-Lenk, Flumserberge, Sörenberg, Elm und Atzmännig.
Gemeinsam sind wir stärker: Unter diesem Motto haben mehrere Skigebiete gemeinsame Saisonkarten lanciert. Berühmtestes Beispiel ist der Magic Pass mit fast allen Skigebieten der Romandie (ab 549 Franken). Er verspricht Schneesport in 30 Destinationen mit insgesamt 1000 Pistenkilometern.
Aber auch andere Regionen promoten ein ähnliches Angebot: Mit dem SnowPass fährt man an vielen Skiorten im Kanton Graubünden (ab 1485 Franken). Die Top4-Karte ist der Skipass für Adelboden-Lenk, Gstaad, Jungfrau-Region und Meiringen-Hasliberg (ab 666 Franken).
Wer in einem Hotel vor Ort (oder teilweise auch in Ferienwohnungen) übernachtet, kriegt eine Gästekarte. Damit ist nicht nur das ÖV-Angebot frei nutzbar, sondern teilweise auch der Skipass günstiger erhältlich. So beispielsweise in den Walliser Skiorten Leukerbad und Grächen.
Familien sind eine beliebte Zielgruppe – schliesslich überlegt man sich als drei- oder mehrköpfige Familie sehr gut, wo man das verhältnismässig grosse Ferienbudget investieren will.
So fahren Kinder unter 16 Jahren beispielsweise in Vals GR die ganze Saison gratis. Die Aletsch Arena vergibt unter dem Motto «Schgi fer frii» jeden Samstag gratis Skigpässe an Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. In der Jungfrauregion fahren bis zu drei Kinder unter 16 Jahren in Kombination mit einer Tages- oder Halbtageskarte für Erwachsene gratis.
Wer ein Generalabonnement der SBB besitzt, kommt in einigen Skigebieten an vergünstigte Tageskarten. Dazu gehören die Regionen Lötschental und Chäserrugg.