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Daniel Jositsch findet ein Frauen-Ticket der SP diskriminierend

Jositsch findet ein Frauen-Ticket der SP diskriminierend

04.11.2022, 19:5610.11.2022, 15:21
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Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch findet das von seiner Partei vorgesehene Ticket mit zwei Frauen für die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga diskriminierend. Dadurch werde eine Männer-Kandidatur verhindert.

Daniel Jositsch, SP-ZH, spricht bei der Debatte "Strafrahmenharmonisierung und Anpassung des Nebenstrafrechts an das neue Sanktionenrecht" waehrend der Fruehlingssession der Sommersession Ra ...
Daniel Jositsch bei einer Rede im Ständerat.Bild: keystone

Persönlich denke er über eine Kandidatur nach, sagte er am Freitagabend in der Sendung «Forum» des Westschweizer Radios RTS. Zurzeit diskutiere er mit Fraktionsmitgliedern darüber und vor allem mit seiner Familie. Wenn er kandidiere, werde er auch um einen Platz auf dem Ticket kämpfen.

Nach der jahrhundertelangen Diskriminierung der Frauen, seien nun die Männer von dem Phänomen betroffen, fuhr er fort. Er werde der SP-Fraktion vorschlagen, keine Grenzen für die Bundesratskandidaturen abzustecken.

Er plädiere nicht unbedingt für einen Mann. Entscheide die Fraktion, zwei Frauen seien die beste Wahl, würden zwei Frauen auf dem Ticket stehen. Für ihn seien die Kompetenzen und die Fähigkeit, in einer Kollegialbehörde mit zu regieren, aber wichtiger als das Geschlecht.

Zur Vertretung des Kantons Zürich im Bundesrat erklärte Jositsch, das sei ihm egal. Einzig die Qualitäten würden zählen. Er plädierte für einen grösseren Spielraum.

Die Partei müsse offen dafür sein, für eine kurze Zeit zwei Personen des gleichen Geschlechts in der Landesregierung zu haben, statt die Formel «eine Deutschschweizer Frau und ein Mann aus der Westschweiz» zu zementieren. Zudem sei Micheline Calmy-Rey einst durch Alain Berset ersetzt worden.

Zwei SP-Männer im Bundesrat würden den Prinzipien der Partei keinesfalls widersprechen, hielt der Ständerat weiter fest. Die Vertretung der Frauen sei in der Gesamtregierung wesentlich. (sda)

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281 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bündn0r
04.11.2022 20:12registriert Januar 2018
Bis jetzt ganz klar der beste Bundesratskandidat des Jahres. Es wäre eine Schande, wenn die ach so tolerante SP ihn aufgrund des Geschlechts abstrafen würde.
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Knut Knallmann
04.11.2022 20:32registriert Oktober 2015
Da verstehe ich den Herrn vollkommen. Dieses kategorische Ausschliessen von Geschlechtern bevor überhaupt alle möglichen Kandidaten bekannt sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich glaube vielen linken Parteien (Die SP ist ja nicht die einzige, die sich so „profilieren“) ist nicht bewusst, wie lächerlich sie sich für grosse Wählerkreise machen. Ich möchte den fähigsten Menschen im Bundesrat, nicht denjenigen, welche die „korrekte“ Kantonsherkunft oder Geschlecht hat.
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Gefühlsschraube
04.11.2022 21:50registriert Oktober 2016
Wenn Berset geht, darf es dann auch nur ein Männerticket geben...Fragen über Fragen. Diese Partei sollte dringend ihren Kompass neu einstellen sonst ist sie bald Geschichte
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