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SRF-Sendung wegen Beitrag zu muslimischen Grabfeldern kritisiert

Das Logo des Schweizer Radios und Fernsehens SRF beim Fernsehstudio Leutschenbach, aufgenommen am Mittwoch, 5. Februar 2025 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Die SRF-Sendung «Echo der Zeit» wurde kritisiert. (Symbolbild)Bild: keystone

Ombudsstelle kritisiert SRF-Sendung wegen Beitrag zu muslimischen Grabfeldern

18.06.2025, 20:4418.06.2025, 20:44
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Die SRF-Sendung «Echo der Zeit» hat nach Einschätzung der Ombudsstelle das Sachgerechtigkeitsverbot verletzt. Ein Thema der Sendung waren geplante Grabfelder für Musliminnen und Muslime in Weinfelden TG und die politische Debatte darüber. Ein Beanstander kritisierte Teile des Beitrags als nicht sachgerecht und nicht ausgewogen.

Zudem fühlten er und weitere Mitglieder des Referendumskomitees sich als fremdenfeindlich verunglimpft, wie die Ombudsstelle des Deutschschweizer Radios und Fernsehens SRG am Mittwoch mitteilte.

Darum ging es im Beitrag

Der beanstandete Beitrag thematisierte Ende April Grabfelder «nach islamischer Tradition» in der Thurgauer Gemeinde Weinfelden. Weinfelden plante ein solches Grabfeld im Rahmen einer Überarbeitung des Friedhofreglements. Das Stadtparlament nahm das neue Friedhofreglement an. Dagegen wurde das Referendum ergriffen.

Der Beitrag zeigte auf, woher der Wunsch nach einem muslimischen Grabfeld in Weinfelden kommt, dass dafür das Friedhofreglement angepasst werden müsste und wer sich dagegen wehrt. Es kommen verschiedene Seiten zu Wort.

Das sorgt für Kritik

Im beanstandeten Beitrag werde faktengetreu wiedergegeben, wie es zur Abstimmung gekommen sei, hielten die Ombudsleute in ihrem Schlussbericht fest. Nach den Voten verschiedener Akteure gehe es im Beitrag um die Stimmung in Weinfelden.

Im Beitrag sei zu hören, dass es nicht mehr nur um das Grabfeld gehe, sondern um Integrations- und Migrationspolitik. Dazu beigetragen hätten auch die beiden Weinfelder SVP-Nationalräte Manuel Strupler und Pascal Schmid im gegnerischen Komitee, fasste die Ombudsleute die Aussage im Beitrag zusammen.

Der Entscheid der Ombudsstelle

Damit werde den beiden tatsächlich unterstellt, es gehe ihnen um Integrations- und Migrationspolitik, so die Ombudsleute. Auch wenn diese Vermutung vielleicht nicht ins Leere ziele, sei die Unterstellung für die Ombudsleute hier nicht haltbar. Die beiden Politiker kämen im Beitrag gar nicht zu Wort. Und streng genommen hätten sich die Politiker nicht zur Integrations- und Migrationspolitik geäussert, so die Ombudsstelle.

Die Ombudsleute sehen deshalb eine Verletzung des Sachgerechtigkeitsgebots.

Nach Ansicht der verantwortlichen Redaktion wurde die Abstimmungsvorlage in Weinfelden im Beitrag sachlich und sachgerecht erklärt. (sda)

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Monopoly
18.06.2025 22:37registriert April 2025
Ist des eigentlich eine Festanstellung dort bei der Ombudsstelle? Jetzt im Ernst, da sitzt man zusammen und diskutiert ob es korrekt ist?
Wenn es endlich mal eine gute ähnliche „heute Show“ Freitags Show in der Schweiz gäbe oder Extra 3 ähnliche Sendung… würde die Stelle jede Woche den Journalist rügen.
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goschi
18.06.2025 22:24registriert Januar 2014
Sorry, natürlich geht es den SVP Exponenten nur darum das Thema (fremdenfeindlich) zu bearbeiten!

Der Beitrag war viel zu milde und hat die bewusst nur populistische Hetze gegen Schweizer Bürger mit anderer Relgion nicht deutlich genug benannt als das, was es ist.
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