Ein Ausschnitt des SRF-Satireformats «Late Night Switzerland» vom vergangenen Sonntag hat für Aufruhr gesorgt. Gemäss der Ombudsstelle der SRG sind für die Sendung 478 Beanstandungen eingegangen – das ist mehr als die Hälfte der gesamten Beschwerden, mit denen sich die Ombudsstelle im Vorjahr befassen musste.
17.04.2025, 15:4517.04.2025, 16:43
Die Juso Zürich hatte am Dienstag dazu aufgerufen, Beschwerde gegen einen Sketch in der Sendung vom Sonntag einzulegen, in dem unter anderem SP-Politikerin und Juso-Mitglied Vera Çelik vorkam.
Diesem Aufruf folgten zahlreiche Leute. Wie die Ombudsstelle der SRG gegenüber watson schreibt, sind – Stand Donnerstagnachmittag, 14.35 Uhr – 478 Beanstandungen zu «Late Night Switzerland» vom vergangenen Sonntag eingegangen.
Gegen diesen Sketch wehrte sich Vera Çelik auf Social Media.Video: watson
Zum Vergleich: In den vergangenen drei Jahren seien durchschnittlich jährlich rund 890 Beanstandungen eingegangen – wohlgemerkt verteilt auf das gesamte Sendeprogramm.
Der Vorwurf der Juso lautete, dass der Sketch von Comedian Stefan Büsser rassistisch und antimuslimisch gewesen sei.
Die SP-Politikerin Vera Çelik, die ein Kopftuch trägt, wurde dabei JSVP-Präsident Nils Fiechter mit selbstgebastelter Bombengürtel-Attrappe gegenübergestellt. Die Juso und die Betroffene Çelik beklagen, dass der Witz nicht, wie Büsser es sagt, auf Kosten des JSVP-Präsidenten, sondern auf Kosten der Muslima ginge.
Massenbeanstandungen durch Social Media
Wie die Ombudsstelle der SRG in ihrem Jahresbericht 2024 schrieb, komme es vermehrt zu Massenbeanstandungen, die via Social Media organisiert würden:
«Auch dieses Jahr fiel auf, dass sich die Beanstandenden über die sozialen Medien organisierten und fast gleichlautende Beanstandungen zu einer Publikation einreichten.»
jahresbericht ombudsstelle srg 2024
2024 lag die Höchstzahl bei einer solchen Massenbeanstandung bei 63 Beschwerden – dabei ging es um einen Ticker zum Thema Nahost.
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