Schweiz
St Gallen

Kalbrunner Gemeindepräsident nimmt Stellung zur PNOS-Feier

Das Restaurant Loewen in Kaltbrunn in dem die Pnos (Partei national orientierter Schweizer) die Gruendung von fuenf Pnos-Sektionen feiert, am Samstag, 22. Oktober 2016. (KEYSTONE/Benjamin Manser)
Hier feierte die PNOS zu den Klängen einer Rechtsrock-Band.Bild: KEYSTONE

«Nicht glücklich» über die PNOS-Party: Jetzt redet der Gemeindepräsident

Der Gemeindepräsident von Kaltbrunn SG, Markus Schwizer, ist «nicht glücklich» über den rechten Anlass im Dorf. Er kündigt eine Untersuchung an.
24.10.2016, 06:1424.10.2016, 07:54
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Eigentlich klang es im Vorfeld harmlos. Die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS), eine legale Schweizer Partei, plante in Kaltbrunn SG eine Feier zur Gründung von fünf neuen Sektionen. PNOS-Präsident Dominic Lüthard spielte den Anlass gegenüber der Aargauer Zeitung herunter: «Es handelt sich nicht um ein Rockkonzert, sondern um einen Balladeabend.»

Markus Schwizer, Gemeindepräsi Kaltbrunn. Foto: St. Galler Tagblatt
Gemeindepräsident Markus Schwizer nimmt Stellung.foto: st.galler tagblatt
«Wenn ein Anlass weder verboten noch bewilligungspflichtig ist, so sind den Behörden die Hände gebunden.»
Markus Schwizer, Gemeindepräsident von Kaltbrunn

Diesen Balladeabend meldete die PNOS der Gemeinde als private Veranstaltung und reichte dementsprechend kein Bewilligungsgesuch ein. Jetzt kündigt der Gemeindepräsident Markus Schwizer im «St.Galler Tagblatt» an, dass Kaltbrunn prüfen will, ob für den Anlass tatsächlich keine Bewilligung vonnöten gewesen wäre. Er sagt aber auch: Die PNOS sei eine legale Schweizer Partei. Wenn ein Anlass weder verboten noch bewilligungspflichtig sei, so seien den Behörden die Hände gebunden.

PNOS betrieb Geheimniskrämerei

Er stellt auch klar: «Wir sind nicht glücklich, dass ein solcher Anlass in unserer Gemeinde stattfindet»

Offenbar war der Gemeinde nicht bewusst, wer da bei ihnen im Dorf feiert. Die PNOS hielt sich lange bedeckt. Selbst die Gäste des Anlasses erfuhren erst am Samstagnachmittag über eine Handynummer den Veranstaltungsort.

Gleiches gilt für das Ehepaar Vreni und Andreas Bachmann. Es wusste nicht, wer da bei ihnen einkehren sollte. Sie hatten erst am Freitagabend erfahren, wer den Raum nutzen wollte. «Ein junger Mann hatte den Raum gemietet. Wir haben ihn nicht gefragt, was er darin tun wolle», sagt Vreni Bachmann gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».

Rechtlich wird der Abend wohl kein Nachspiel haben. Weder für die PNOS, noch für die Antifa, die dagegen demonstrierte. «Die Lage blieb ruhig, es ergaben sich keine polizeilichen Einsätze», schreibt denn auch die St.Galler Kantonspolizei in einer Mitteilung.

(rwy)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Electric Elephant
24.10.2016 11:45registriert Januar 2016
Beängstigend, wie Leute sich bemüssigt fühlen, dieses braune Pack zu verteidigen... Und immer mit dem Verweis, dass die linksextremen auch ganz ganz böse sind. Hallo? Hier geht es nicht um die Reitschule, sondern um eine Versammlung einer klar rechtsextremen Partei. Aber das wollt ihr offenbar nicht checken! Die Veranstaltung der PNOS war wahrscheinlich legal und obwohl ich diesen braunen Nazi-Verein zum Kotzen finde, bin ich aus rechtsstaatlichen Gründen dafür, dass die das durchführen können, solange die Partei nicht verboten ist. Aber dieses Nazi-Pack so verharmlosen! Widerlich!
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