Eigentlich klang es im Vorfeld harmlos. Die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS), eine legale Schweizer Partei, plante in Kaltbrunn SG eine Feier zur Gründung von fünf neuen Sektionen. PNOS-Präsident Dominic Lüthard spielte den Anlass gegenüber der Aargauer Zeitung herunter: «Es handelt sich nicht um ein Rockkonzert, sondern um einen Balladeabend.»
Diesen Balladeabend meldete die PNOS der Gemeinde als private Veranstaltung und reichte dementsprechend kein Bewilligungsgesuch ein. Jetzt kündigt der Gemeindepräsident Markus Schwizer im «St.Galler Tagblatt» an, dass Kaltbrunn prüfen will, ob für den Anlass tatsächlich keine Bewilligung vonnöten gewesen wäre. Er sagt aber auch: Die PNOS sei eine legale Schweizer Partei. Wenn ein Anlass weder verboten noch bewilligungspflichtig sei, so seien den Behörden die Hände gebunden.
Er stellt auch klar: «Wir sind nicht glücklich, dass ein solcher Anlass in unserer Gemeinde stattfindet»
Offenbar war der Gemeinde nicht bewusst, wer da bei ihnen im Dorf feiert. Die PNOS hielt sich lange bedeckt. Selbst die Gäste des Anlasses erfuhren erst am Samstagnachmittag über eine Handynummer den Veranstaltungsort.
Gleiches gilt für das Ehepaar Vreni und Andreas Bachmann. Es wusste nicht, wer da bei ihnen einkehren sollte. Sie hatten erst am Freitagabend erfahren, wer den Raum nutzen wollte. «Ein junger Mann hatte den Raum gemietet. Wir haben ihn nicht gefragt, was er darin tun wolle», sagt Vreni Bachmann gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».
Rechtlich wird der Abend wohl kein Nachspiel haben. Weder für die PNOS, noch für die Antifa, die dagegen demonstrierte. «Die Lage blieb ruhig, es ergaben sich keine polizeilichen Einsätze», schreibt denn auch die St.Galler Kantonspolizei in einer Mitteilung.
(rwy)