Die Astra-Bridge ist seit Montag auf der Strecke zwischen Recherswil und Luterbach in Fahrtrichtung Zürich wieder im Einsatz. Am Wochenende vom 5. bis 7. April wurden die Teile aufgebaut. Nun zeigt sich, ob sich die Verbesserungen, die seit dem ersten – und gescheiterten – Versuch angebracht wurden, bewähren.
Am Montagmorgen hielten sich die Verzögerungen auf der Strecke in Grenzen. Dennoch: Auf dem Abschnitt, wo die Astra-Bridge im Einsatz ist, fliesst der Verkehr weniger flüssig.
Zwar bremsen viele Verkehrsteilnehmer ab, wenn sie auf die Brücke zufahren. Das hat etwa ein Reporter des «Blicks» beobachtet, der am Wochenende vor Ort war. Insbesondere Lastwagenchauffeure hätten Respekt: Mehrere LKWs hätten auf etwa 20 km/h abgebremst, was zu Rückstau führe.
Auch einzelne Autofahrer erschrecken offenbar und bremsen stark ab. Der Reporter selbst machte mit einem Motorrad den Test und berichtet, dass sein «Töff einen Mini-Gumper» gemacht habe.
Errichtet wurde die mobile Baustellenbrücke auf der A1 bei Recherswil jeweils in den Nächten von besagtem Wochenende, also von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag. Während des nächtlichen Aufbaus ist die A1 im Bereich der Astra-Bridge in Fahrtrichtung Zürich nur auf dem Pannenstreifen befahrbar.
Tagsüber kann die Autobahn auch während des Aufbaus zweispurig befahren werden, teilt das Bundesamt für Strassen (Astra) mit. Am Dienstag, 9. April beginnen dann die Belagsarbeiten auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach.
Die Astra-Bridge sorgt dafür, dass bei Bauarbeiten keine Fahrstreifen mehr reduziert und die Fahrzeuge nicht auf die Gegenfahrbahn umgeleitet werden müssen. Das erlaube ein Bauen auch tagsüber, zumal die Zeitfenster für Bauarbeiten in der Nacht wegen des Verkehrswachstums immer kürzer werden.
Bis voraussichtlich Mitte August wird unter der Astra-Bridge auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach ein lärmarmer Belag aufgetragen. Die mobile Brücke und damit die Baustelle wird in den Nächten jeweils um rund 100 Meter vorwärtsbewegt, um das nächste Teilstück zu sanieren. Auch während der Verschiebungen der Astra-Bridge ist die Autobahn in Fahrtrichtung Zürich einspurig auf dem Pannenstreifen befahrbar.
Während der Bauarbeiten wird der Verkehrsfluss vom Astra laut der Mitteilung eng überwacht. Über Textanzeigen über der Strasse sollen die Verkehrsteilnehmer über die Reisezeiten auf der Autobahn, den Kantons- und Gemeindestrassen informiert werden. Damit sollen Staubildungen über das bekannte Ausmass hinaus und Ausweichverkehr auf die Kantons- und Gemeindestrassen verhindert werden. Um den Ausweichverkehr unattraktiv zu machen, sollen bei Bedarf zudem auch Dosieranlagen zum Einsatz kommen.
Nach dem Piloteinsatz der Astra-Bridge im Jahr 2022 hat sich gezeigt, dass die Auffahrt- und Abfahrtrampen flacher zu gestalten sind. Damals kam es wegen zu starken Abbremsens der Verkehrsteilnehmenden zu massivem Stau und Ausweichverkehr, wie dieser Videobeitrag zeigt.
In den vergangenen Monaten wurde die Brücke gemeinsam mit externen Fachteams und im engen Austausch mit Strassenverkehrsverbänden optimiert und beidseitig um rund zehn Meter verlängert. Daraus resultiert ein flacherer Rampenwinkel, der die beim Ersteinsatz aufgetretenen Schläge massiv vermindert.
Fahrtests mit verschiedensten Fahrzeugen – unter anderem Anhänger-Lastwagen, Sattelschlepper, Wohnwagen, Fahrzeugtransporter, Sportwagen, tief liegende Autos mit nur zehn Zentimetern Bodenfreiheit, Motorräder – haben laut Astra gezeigt, dass sich die Brücke ohne Bedenken und ohne Einschränkungen mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h befahren lässt. Für Polizei- und Sanitätsfahrzeuge seien auch eine höhere Geschwindigkeit nötig. (ch media / dominik lüdi von 32 today)
Viele sind leider nicht in der Lage, durch genügend Abstand und Rücksichtnahme flüssig zu fahren und so gibt es dann Stau bzw. Phantomstau.