Schweiz
Strasse

Die Astra-Bridge ist wieder im Einsatz – Stau hält sich in Grenzen

Ein Auto faehrt ueber die Astra Bruecke auf der Autobahn A1 zwischen Bern und Zuerich am Sonntag, 7. April 2024 bei Recherswil im Kanton Solothurn. Am Wochenende war die mobile Baustellenbruecke Astra ...
7. April 2024.Bild: keystone

Die Astra-Bridge ist wieder im Einsatz: Viele bremsen, doch der Stau hält sich in Grenzen

Am Wochenende vom 5. bis 7. April 2024 wird die mobile Baustellenbrücke Astra-Bridge auf der A1 in Recherswil auf der Fahrbahn in Richtung Zürich aufgebaut. Was das für Verkehrsteilnehmende bedeutet, erfahren Sie hier.
08.04.2024, 13:20
Dominik Lüdi
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Die Astra-Bridge ist seit Montag auf der Strecke zwischen Recherswil und Luterbach in Fahrtrichtung Zürich wieder im Einsatz. Am Wochenende vom 5. bis 7. April wurden die Teile aufgebaut. Nun zeigt sich, ob sich die Verbesserungen, die seit dem ersten – und gescheiterten – Versuch angebracht wurden, bewähren.

Verkehrsbehinderungen

Am Montagmorgen hielten sich die Verzögerungen auf der Strecke in Grenzen. Dennoch: Auf dem Abschnitt, wo die Astra-Bridge im Einsatz ist, fliesst der Verkehr weniger flüssig.

Zwar bremsen viele Verkehrsteilnehmer ab, wenn sie auf die Brücke zufahren. Das hat etwa ein Reporter des «Blicks» beobachtet, der am Wochenende vor Ort war. Insbesondere Lastwagenchauffeure hätten Respekt: Mehrere LKWs hätten auf etwa 20 km/h abgebremst, was zu Rückstau führe.

Auch einzelne Autofahrer erschrecken offenbar und bremsen stark ab. Der Reporter selbst machte mit einem Motorrad den Test und berichtet, dass sein «Töff einen Mini-Gumper» gemacht habe.

Während nächtlichem Aufbau über Pannenstreifen

Errichtet wurde die mobile Baustellenbrücke auf der A1 bei Recherswil jeweils in den Nächten von besagtem Wochenende, also von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag. Während des nächtlichen Aufbaus ist die A1 im Bereich der Astra-Bridge in Fahrtrichtung Zürich nur auf dem Pannenstreifen befahrbar.

Tagsüber kann die Autobahn auch während des Aufbaus zweispurig befahren werden, teilt das Bundesamt für Strassen (Astra) mit. Am Dienstag, 9. April beginnen dann die Belagsarbeiten auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach.

Bis voraussichtlich Mitte August im Einsatz

Die Astra-Bridge sorgt dafür, dass bei Bauarbeiten keine Fahrstreifen mehr reduziert und die Fahrzeuge nicht auf die Gegenfahrbahn umgeleitet werden müssen. Das erlaube ein Bauen auch tagsüber, zumal die Zeitfenster für Bauarbeiten in der Nacht wegen des Verkehrswachstums immer kürzer werden.

Bis voraussichtlich Mitte August wird unter der Astra-Bridge auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach ein lärmarmer Belag aufgetragen. Die mobile Brücke und damit die Baustelle wird in den Nächten jeweils um rund 100 Meter vorwärtsbewegt, um das nächste Teilstück zu sanieren. Auch während der Verschiebungen der Astra-Bridge ist die Autobahn in Fahrtrichtung Zürich einspurig auf dem Pannenstreifen befahrbar.

Ausweichverkehr über Dörfer soll vermieden werden

Während der Bauarbeiten wird der Verkehrsfluss vom Astra laut der Mitteilung eng überwacht. Über Textanzeigen über der Strasse sollen die Verkehrsteilnehmer über die Reisezeiten auf der Autobahn, den Kantons- und Gemeindestrassen informiert werden. Damit sollen Staubildungen über das bekannte Ausmass hinaus und Ausweichverkehr auf die Kantons- und Gemeindestrassen verhindert werden. Um den Ausweichverkehr unattraktiv zu machen, sollen bei Bedarf zudem auch Dosieranlagen zum Einsatz kommen.

Flachere Winkel der Rampen

Nach dem Piloteinsatz der Astra-Bridge im Jahr 2022 hat sich gezeigt, dass die Auffahrt- und Abfahrtrampen flacher zu gestalten sind. Damals kam es wegen zu starken Abbremsens der Verkehrsteilnehmenden zu massivem Stau und Ausweichverkehr, wie dieser Videobeitrag zeigt.

In den vergangenen Monaten wurde die Brücke gemeinsam mit externen Fachteams und im engen Austausch mit Strassenverkehrsverbänden optimiert und beidseitig um rund zehn Meter verlängert. Daraus resultiert ein flacherer Rampenwinkel, der die beim Ersteinsatz aufgetretenen Schläge massiv vermindert.

60 km/h sollen nun problemlos möglich sein

Fahrtests mit verschiedensten Fahrzeugen – unter anderem Anhänger-Lastwagen, Sattelschlepper, Wohnwagen, Fahrzeugtransporter, Sportwagen, tief liegende Autos mit nur zehn Zentimetern Bodenfreiheit, Motorräder – haben laut Astra gezeigt, dass sich die Brücke ohne Bedenken und ohne Einschränkungen mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h befahren lässt. Für Polizei- und Sanitätsfahrzeuge seien auch eine höhere Geschwindigkeit nötig. (ch media / dominik lüdi von 32 today)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hakuna!Matata
08.04.2024 19:15registriert Juni 2019
Unfähige Fahrer gibt es leider in vielen Verkehrssituationen. Auch ein Spurabbau mit Reissverschluss für eine Baustelle funktioniert in seltensten Fällen flüssig.

Viele sind leider nicht in der Lage, durch genügend Abstand und Rücksichtnahme flüssig zu fahren und so gibt es dann Stau bzw. Phantomstau.
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Jackbart
08.04.2024 18:44registriert September 2021
Bin die Brücke heute Morgen um ca. 06:00 Uhr gefahren. Ungebremst mit 60 km/h war kein Problem. Es gibt einen Ruck, aber den hält jedes Auto spielend aus. Wenn alle so fahren wie man sollte, ist die Brücke eine gute Sache.
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