Die defekte Zwischendecke im Gotthard-Strassentunnel ist in der Nacht auf Dienstag zurückgebaut worden. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) untersucht nun, ob zwischen den derzeit laufenden Ausbrucharbeiten für den Bau der zweiten Röhre und den für die Schäden vermuteten Spannungsumlagerungen Zusammenhänge bestehen.
Die Sanierungsarbeiten im Strassentunnel sind laut einer Medienmitteilung aktuell auf Kurs. Das ASTRA geht weiterhin davon aus, dass der Gotthard-Strassentunnel noch in dieser Woche wieder für den Verkehr freigegeben werden kann. Die Zwischendecke hatte am Sonntagnachmittag auf einer Länge von 25 Metern einen Riss, wie sich herausstellte. Betonteile waren im Tunnel zu Boden gefallen.
Derzeit laufen laut ASTRA Sicherungsarbeiten an den bestehenden Deckenelementen. Anschliessend werden die Bauarbeiten für den Ersatz der defekten Zwischendecke beginnen. Eingebaut wird eine Stahlkonstruktion mit gleicher Querschnittsfläche. Die einzelnen Stahlelemente sind bereits in Produktion.
Mit dieser Konstruktion könne die Funktionalität des Abluftkanals bei Inbetriebnahme des Tunnels gewährleistet werden. Über den Abluftkanal werde im Brandfall der Rauch aus dem Fahrbahnraum abgesogen, schreibt das ASTRA weiter.
Als Ursache für die Schäden geht das ASTRA derzeit von Spannungsumlagerungen im Gebirge aus. Hierfür gebe es mehrere denkbare Möglichkeiten: Bewegungen im Berg, tektonische Einflüsse oder auch Bauarbeiten im Berg. Die Ursache(n) oder eine Kombination davon könne das ASTRA zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschliessend benennen.
Das ASTRA stellt fest, dass dem Berg mit den baulichen Massnahmen für die zweite Röhre einiges zugemutet werde. Für den Bau der zweiten Röhre fanden und finden umfangreiche Ausbruchsarbeiten statt. Es werden Zugangsstollen, aber auch Kavernen für Baustelleninstallationen gebaut.
Diese Ausbruchsarbeiten erfolgten teilweise konventionell, ohne Tunnelbohrmaschinen. Aufgrund der Härte des Gesteins komme auch Sprengvortrieb zum Einsatz. Für die Sprengungen würden strenge Grenzwerte gelten, hält das ASTRA fest.
Das Bundesamt untersucht nach eigenen Angaben umfassend, ob zwischen diesen Arbeiten und den vermuteten Spannungsumlagerungen Zusammenhänge bestehen. Sobald diese Ergebnisse vorlägen, werde das kommuniziert. Bis die Resultate bekannt seien, werden die Ausbrucharbeiten eingestellt, so das ASTRA. (sda)
Toll, wie hier offensichtlich verschiedenste Akteure in kürzester Zeit professionell zusammengearbeitet haben.