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SVP pocht mit Positionspapier auf neu ausgerichtete Asylpolitik

SVP pocht mit Positionspapier auf neu ausgerichtete Asylpolitik

31.01.2023, 12:29
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Staenderat und Praesident SVP Schweiz Marco Chiesa (TI), Mitte, spricht an der Seite von Nationalrat Gregor Rutz (ZH), Nationalraetin und Vizepraesidentin.SVP Schweiz Celine Amaudruz (GE), Nationalrae ...
Marco Chiesa (TI), Mitte, mit Gregor Rutz (ZH), Celine Amaudruz (GE), Martina Bircher (AG), und Nationalrat Andreas GlarnerBild: keystone

Die SVP fordert eine Neuausrichtung der Asylpolitik mit einer Durchführung der Verfahren im Ausland. Rund neun Monate vor den eidgenössischen Wahlen und angesichts der gestiegenen Zahl von Asylgesuchen untermauert sie ihre Forderungen nun in einem Positionspapier.

Am Dienstag präsentierte die SVP das Papier in Bern den Medien. Sie fordert vom Bundesrat, «umgehend Szenarien zu prüfen, wie Asylverfahren ins Ausland ausgelagert und vor Ort Hilfs- und Schutzzentren geschaffen werden können». Auch andere Länder verfolgten solche Projekte, etwa Grossbritannien.

Kooperationen prüfen

Die SVP verlangt, Kooperationen mit Grossbritannien und auch mit Österreich und Dänemark zu prüfen. In Österreich fordere die SPÖ, Asylverfahren an der Schengen-Aussengrenze oder ausserhalb Europas durchzuführen, berichtete Nationalrat Gregor Rutz (ZH).

Dänemark wiederum legte Pläne für ein Asylzentrum in Ruanda auf Eis und sucht in der EU Unterstützung dafür. In London entschied der High Court vor Kurzem, es sei vereinbar mit der Flüchtlingskonvention, illegal eingereiste Migranten und Flüchtlinge nach Ruanda zu schicken und dort einen Asylantrag zu stellen.

Der Bundesrat hält Asylverfahren im Ausland für nicht durchführbar. Daran änderte sich nach Bekanntwerden der umstrittenen britischen Pläne nichts, wie der er in der Antwort auf eine Interpellation aus der SVP-Fraktion festhielt. Die Zahl unbegründeter Asylgesuche sei dank Massnahmen dagegen klar zurückgegangen.

Ins Spiel bringt die SVP, um «Dublin» umzusetzen, Transitzonen auf Schweizer Boden entlang der Grenzen. Wer dorthin gelange, befinde sich faktisch noch nicht in der Schweiz, sagte Nationalrat Andreas Glarner (AG) dazu. Die Schweizer Behörden entschieden dann, ob die Person einreisen dürfe oder ins Herkunftsland zurückgeschickt werde.

Gesetze und Verfassung umsetzen

Von der neuen Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider verlangt die SVP, die Gesetze und Verfassungsaufträge konsequent umzusetzen. Die Schweiz müsse die Zuwanderung wieder selber steuern. Kriminelle Ausländerinnen und Ausländer müssten konsequent ausgeschafft werden und so genannte «Asylschmarotzer» dürften kein Asyl erhalten.

Der Bund rechnet 2023 mit rund 24'500 Asylgesuchen, hält aber bis zu 40'000 Gesuche für möglich. Hinzu kommen Geflüchtete aus der Ukraine. Bisher rund 75'000 ersuchten um den Schutzstatus S. (sda)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Händlmair
31.01.2023 13:48registriert Oktober 2017
Wenn es nach der SVP gehen würde, wäre die Schweiz bald eine Kopie Orbans Ungarn.
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manhunt
31.01.2023 14:15registriert April 2014
es sind nicht die flüchtlinge, die uns die butter vom brot nehmen.
sondern die svp und ihre neoliberalen parteibonzen, zusammen mit ihren willfährigen lakaien wie bspw. martina bircher.
europa hat aus der geschichte nichts gelernt.
sonst hätten svp, pis, fidez, rn und afd nämlich kaum wähleranteil.
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