
Am Mittwochnachmittag hat die «Junge Tat» einen Ausflug der SVP-Fraktion gestört.Bild: keystone
Am Mittwochnachmittag hat die rechtsextreme Gruppierung «Junge Tat» einen Ausflug der SVP-Fraktion auf der Rütliwiese gestört.
13.06.2025, 09:4513.06.2025, 16:22
Der SVP-Fraktionsausflug aufs Rütli am Mittwochabend wurde von der «Jungen Tat» gestört, wie die NZZ schreibt.
Die SVP reiste mit 170 Personen in die Innerschweiz aufs Rütli. Anwesend waren aktuelle SVP-National- und Ständeräte sowie ehemalige Parlamentsmitglieder, Bundesräte und das Parteisekretariat.
Gegen 15 Uhr kam die Gruppe auf der Rütliwiese an. Dort hielten Fraktionschef Thomas Aeschi, Parteipräsident Marcel Dettling sowie Publizist Markus Somm Reden. Während Somm sprach, ertönte aus dem Wald Sprechgesang durch ein Megafon. Zu hören war lediglich das Wort «Remigration». Ein fremdenfeindlicher Kampfbegriff, der von extremen Rechten verwendet wird.
Gleichzeitig erschien an Felsen oberhalb der Rütliwiese ein rotes Banner mit der Aufschrift: «Remigration». Dieser wurde von Rauch umhüllt.

Am Felsen oberhalb der Rütliwiese befestigten Mitglieder der «Jungen Tat» ein Banner mit der Aufschrift «Remigration» und zündeten Rauchpetarden.Bild: keystone
Gleichzeitig schwirrte eine Drohne über die Gäste. Diese hätte Flugblätter über ihren Köpfen abwerfen sollen. Dazu kam es jedoch nicht, denn die Drohne stürzte ab und blieb in einer Baumkrone stecken.
Die «Junge Tat»
Die «Junge Tat» ist eine rechtsextreme politische Gruppierung aus der Deutschschweiz. Sie stellen sich selbst als Teil der identitären Bewegung dar. Sie sehen die ethnisch homogene «europäische Kultur» durch hohe Migration als bedroht an.
Am Donnerstag bekannte sich die «Junge Tat» zu der Aktion auf der Rütliwiese. Die Kantonspolizei Uri sagt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass am frühen Abend in der Gemeinde Seelisberg fünf Personen angehalten und kontrolliert worden waren, die möglicherweise mit der Aktion in Verbindung standen.
Die Drohne sei von der Kantonspolizei sichergestellt worden; wie es zum Absturz kam, sei bisher unklar. Ob ein strafbares Verhalten vorliege, müsse die Polizei erst prüfen. Sollte dies der Fall sein, würde man bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten.

Die Drohne konnte die Flugblätter nie abwerfen, denn sie blieb in einer Baumkrone hängen.Bild: keystone
Die SVP bezeichnet die Störaktion als «bedauerlich». Sie zeuge von mangelndem Demokratieverständnis, sagt SVP-Sprecherin Andrea Sommer. Gemäss dem abgeworfenen Flyer sei die Urheberin die «Vision Remigration». Eine Kampagne der «Jungen Tat».
Tobias Lingg, Co-Leiter der Gruppierung «Jungen Tat», legt Wert darauf, dass die Aktion keine Störaktion gewesen sei, sondern ein «ästhetischer Appell». Die Beteiligten hätten das Banner montiert, die Rauchpetarde gezündet und die Drohne gestartet. Wieso diese abstürzte, konnte er nicht sagen. (nib)
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