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SVP-Nationalrat Andreas Glarner wegen islamkritischem Tweet angezeigt

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SVP-Nationalrat Andreas Glarner wurde wegen eines Social Media Posts angezeigt. (Archivbild)Bild: keystone

SVP-Nationalrat Andreas Glarner wegen islamkritischem Tweet anonym angezeigt

Gegen Andreas Glarner läuft ein Strafverfahren wegen eines Social Media Beitrags nach den Messerattacken von Mannheim und Solingen. Nun hat offenbar die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland bei der zuständigen Kommission des Nationalrats ein Gesuch eingereicht, um die Immunität des Parlamentariers aufzuheben.
06.11.2024, 18:5707.11.2024, 03:23
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Wie die Aargauer Zeitung am Mittwochabend berichtet, ermittelt die Berner Staatsanwaltschaft in einem Fall rund um den Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner. Mehr noch: Sie habe bei der zuständigen Kommission des Nationalrats ein Gesuch eingereicht, um die Immunität von Andreas Glarner aufzuheben. Was ist passiert?

Glarner bestätigt gegenüber der AZ, dass ein Strafverfahren gegen ihn laufe. Er sei wegen eines islamkritischen Tweets, den er nach den Messerattacken von Mannheim und Solingen verfasst habe, anonym angezeigt worden. Weitere Details konnte Glarner noch nicht nennen. Die Immunitätskommission des Nationalrats hat sich noch nicht zum Fall geäussert, stellt aber eine Medienmitteilung für den 18. November in Aussicht, schreibt die Zeitung.

Der Eintrag zum Gesuch um Aufhebung von Glarners Immunität.
Der Eintrag zum Gesuch um Aufhebung von Glarners Immunität.bild: screenshot curia vista

Um diesen Tweet von Glarner geht es:

Kein Zusammenhang mit Fake-Video von Sibel Arslan

Laut der AZ hat der Fall jedoch nichts mit dem Vorfall zwischen dem SVP-Nationalrat und der Basler Grünen Nationalrätin Sibel Arslan vom Herbst letzten Jahres zu tun. Im Rahmen der Nationalratswahlen publizierte der Aargauer auf X (damals Twitter) und Instagram ein Fake-Video der Basler Nationalrätin. Das Video, das mittels künstlicher Intelligenz verändert wurde, zeigte, wie die vermeintliche Grünen-Politikerin Wählende aufforderte, Andreas Glarner zu wählen und türkische Straftäter auszuschaffen.

Sibel Arslan erwirkte eine Superprovisorische Verfügung, woraufhin Glarner das Video vom Netz nehmen musste. Später verurteilte ihn das Basler Zivilgericht ihn zu einer Zahlung von 3842.50 Franken: 1500 Franken betrugen die Gerichtskosten, 2342.50 Franken die Anwaltskosten von Sibel Arslan. Doch damit gab sich die Baslerin nicht zufrieden, sie zeigte Glarner im Januar wegen Identitätsmissbrauch an. Seither blieb es still um den Fall.

(maf) (argoviatoday.ch)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schlaf
06.11.2024 19:04registriert Oktober 2019
Wäre jetzt noch spannend gewesen, was in dem Tweet zu lesen war..
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Schmidi_89
06.11.2024 19:50registriert März 2022
Bereits rechtgültig verurteilt und dennoch immer wieder im Fokus von Ermittlungen. Gehören solche Personen jetzt nicht remigriert oder wie war das genau?
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Yolanda Hecht
06.11.2024 19:40registriert Juni 2022
Glarner muss nicht damit rechnen, dass die Ratskollegen seine Immunität aufheben. Das weiss er. Deshalb benimmt er sich so.
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