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Esther Friedli kandidiert nicht für den Bundesrat

Esther Friedli kandidiert nicht für den Bundesrat

14.10.2022, 10:3714.10.2022, 13:39
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Esther Friedli.Bild: keystone

Die St. Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli will nicht für den freien Sitz im Bundesrat kandidieren. Dies erklärte sie am Freitagvormittag an einer Medienorientierung der SVP in Mels SG. Ihr Ziel ist nun einen der beiden St. Galler Ständeratssitze.

Für den Bundesrat? Für den Ständerat? Lange hatte sich Esther Friedli Zeit gelassen, ihre Pläne bekannt zu geben. Eine erste Gelegenheit, sich zu erklären, liess sie vor einer Woche bei der Jubiläumsausgabe von «Tele Blocher» in Ebnat-Kappel in ihrem Restaurant «Haus zur Freiheit» mit viel SVP-Prominenz verstreichen.

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Den Satz, «ich will St. Galler Ständerätin werden», sagte sie schliesslich am Freitagvormittag in Mels SG. Die Medienkonferenz fand dort im Festzelt der Viehschau statt. Vorne liessen sich die Besucherinnen und Besucher bewirten, im hinteren Teil wurde über eine allfällige Bundesratskandidatur informiert.

Nicht mit vollem Herzen

Der Lärmpegel war entsprechend hoch. Der St. Galler SVP-Kantonalpräsident Walter Gartmann bat eher vergeblich um etwas Ruhe. Danach schuf Friedli Klarheit: «Für eine Bundesratskandidatur muss man mit voller Überzeugung und mit vollem Herzen dabei sein. Das wäre bei mir nicht der Fall», stellte sie fest.

Sie freue sich nun auf den Wahlkampf für den Ständerat. Es sei nach 13 Jahren Zeit, für eine rein bürgerliche Vertretung des Kantons St. Gallen. Die Voraussetzungen, die es für eine Ständerätin brauche, bringe sie mit, erklärte die 45-jährige Politologin. Den Politbetrieb in Bern kenne sie inzwischen bestens. Sie nehme eigenständige Positionen ein und könne auch Kompromisse schliessen.

Planungen durcheinandergewirbelt

Den Wahlkampf um den Sitz im Stöckli hatte Ständerat Paul Rechsteiner am letzten Freitag lanciert, als er überraschend seinen Rücktritt auf Ende Dezember bekanntgab und damit die Planungen der bürgerlichen Parteien durcheinanderwirbelte. Gestern Donnerstag erklärte bereits SP-Nationalrätin Barbara Gysi, dass sie für die Nachfolge kandidieren will. Die 58-Jährige ist seit 2011 Nationalrätin.

Nun folgt mit Esther Friedli, die seit 2019 im Nationalrat sitzt, eine zweite Kandidatur. Erwartet wird, dass sich auch die FDP am Rennen um den freien Sitz beteiligen wird. Dort könnte die 55-jährige Susanne Vincenz-Stauffacher antreten - ebenfalls seit 2019 im Nationalrat. Möglicherweise werden auch die Grünen mitmischen. Nicht beteiligen wird sich die Mitte, die mit Benedikt Würth bereits den zweiten Sitz besetzt.

Ein St. Galler Ständeratssitz ist schon länger ein erklärtes Ziel der SVP. Bisher waren aber alle Versuche - auch derjenige von Toni Brunner - gescheitert. Die SVP-Kandidaten unterlagen jeweils im zweiten Wahlgang gegen Paul Rechsteiner. Den Ausschlag gaben stets die Stimmen aus den städtischen Gebieten.

Ob sich nun die Ausgangslage anders präsentiert, dürfte sich erst bei der Auszählung der Stimmen zeigen - wahrscheinlich erneut nach dem zweiten Wahlgang.

(aeg/sda)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
14.10.2022 10:47registriert Februar 2014
Man kann ja den SVP-Sitz im Bundesratszimmer auch vakant lassen. Man darf einfach nicht vergessen, ihn gelegentlich abzustauben.
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Scaros_2
14.10.2022 10:43registriert Juni 2015
Du joa - Rechtsteiner geht in Pension und die SVP will den Sitz eines SP Politiker. Könnte sogar klappen wenn die SP niemand gutes mit Gesicht findet. Weil die Wahl in den SR ist bekanntlich ja eine Personenwahl und weniger eine Partei wahl bei vielen Menschen.
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Hercules Rockefeller
14.10.2022 13:09registriert Juni 2014
Es ist irgendwie befremdend, wie vehement wieder versucht wird auf Teufel komm raus eine Frau ins Rennen zu schicken. BR kann nicht einfach jede:r der/die Lust hat. Ausser Nathalie Rickli sehe ich bei der SVP keine Frau, welche das Format hätte, dieses Amt zu bekleiden. Es wird auf wohl Rösti hinauslaufen und das wäre eine für alle Parteien hinnehmbare Lösung finde ich.
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