Die Zürcher SVP hat bei ihrer Bildauswahl für ein Abstimmungs-Sujet tüchtig daneben gegriffen: Sie bebilderte den «Kampf gegen die Zubetonierung der Schweiz» mit einer Aufnahme des Holocaust-Mahnmals in Berlin. Die Partei entschuldigt sich in aller Form.
Das Sujet für die Begrenzungsinitiative der SVP sorgte in den sozialen Medien für einen veritablen Sturm der Entrüstung. Die SVP veröffentlichte auf Facebook, Twitter und Instagram ein Bild des Holocaust-Mahnmals in Berlin.
Die Betonblöcke sollten «gegen die Zubetonierung der Schweiz» und somit für die Begrenzungsinitiative werben. Die Partei gibt zu, dass dieses Sujet «in die Hose ging», wie Sekretär Martin Suter am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Falls jemand eine BGI gegen Dummheit lancieren will: ich unterschreibe.
— Gerhard Pfister (@gerhardpfister) July 24, 2020
«Das ist ein Riesenlapsus, für den wir uns entschuldigen.» Das Bild sei in der Bilddatenbank als Symbolbild für «Beton» angeboten worden. Beim Freigabeprozess des ganzen Sujets habe er dann mehr auf die Rechtschreibung geachtet als auf den Bildinhalt. Er habe das Mahnmal leider nicht erkannt. Gegenüber dem Tagesanzeiger sagte Suter: «Wir wollten damit sicher nicht provozieren und das Sommerloch in den Medien füllen.»
«Wenn wir damit jemanden verletzt haben, tut es uns leid.» Die Partei hat das Sujet inzwischen entfernt. (sda)
Die SVP will nie provozieren.
Oder sich mediale Aufmerksamkeit erzwingen.
Alles klar.
So etwas nenne ich Dog Whistling. Eine unterschwellige Botschaft an diejenigen, welche sie begreifen. Das ist mehr als nur ein Griff ins Klo. Dies lässt tief blicken. Und ja: Der Abstimmungskampf wird hässlich, ohne Zweifel.