Boeing oder Airbus? Dreamliner oder A350? Die Frage nach der Zukunft der Swiss-Langstreckenflotte treibt Brancheninsider schon länger um. Es geht dabei darum, welche Maschine die Passagiere nach Destinationen wie San Francisco, Bangkok oder Tokio fliegen wird. Die Favoriten sind klar: Der 787 – auch Dreamliner genannt – des US-Herstellers Boeing, oder der A350 des europäischen Flugzeugbauers Airbus.
Die Swiss schweigt bisher zum Thema. Doch die Hinweise verdichten sich, dass die Lufthansa-Tochter zu einem der beiden Lösungen tendieren dürfte – dem A350. Noch sind es nur Gerüchte. Denn eine Swiss-Sprecherin sagt auf Anfrage klar: «Es ist noch kein finaler Entscheid gefallen, wann und mit welchem Flugzeugtyp die Ablösung unserer Airbus A340-Flotte erfolgen wird.»
Doch gleich zwei privat betriebene Branchenportale sind sich offenbar sicher, dass der Entscheid nur noch Formsache ist. So hat diese Woche die Facebook-Seite «All about Aviation», die von einem Swiss-Kabinenangestellten betrieben wird, vermeldet, dass die Airline vom Mutterhaus Lufthansa fünf A350-900 bis Ende 2023 erhalten wird. Alle A340-Maschinen würden die Flotte verlassen, wobei eine wie bereit kommuniziert an die Schwesterairline Edelweiss geht.
Auf Anfrage sagt der Flight Attendant, er beziehe sich dabei auf Aussagen von gut informierten Branchenvertretern. Die anderen Langstrecken-Maschinen, die A330, würden demnach noch bis 2030 in Betrieb bleiben und dann ebenfalls durch A350-Modelle ersetzt werden.
Kommt hinzu, dass auch die Webseite European Airline Fleets – deren Betreiber sich nicht namentlich zu erkennen geben – bei den Flottenplänen der Swiss fünf A350-900 aufgelistet hat. Vergangenen Herbst berichtete zudem der bekannte Branchenblogger Sam Chui, dass die Swiss von der Lufthansa das Airbus-Modell erhalten werde – und stützte sich dabei auf ein Gespräch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Dieser wiederum sagte diesen Frühling im Interview mit CH Media: «Für mich ist klar: Die Swiss kann entsprechend ihrer Investitionsfähigkeit weiter wachsen, auch bei der Flotte.» Ein Entscheid sei allerdings noch nicht gefällt worden. «Wir verhandeln kontinuierlich mit den Herstellern Airbus und Boeing und haben auch in der Pandemie mit der Boeing 787 und dem Airbus A350 neue Langstreckenflugzeuge gekauft.» Aber aktuell habe die Swiss bereits die modernste Flotte in der Lufthansa-Gruppe, deshalb zerbreche er sich deswegen nicht den Kopf.
Die Flottenerneuerung kommt die Swiss so oder so teuer zu stehen: Die A350-900 hat einen Listenpreis von 314 Millionen Dollar. Und der Dreamliner von Boeing je nach Grösse zwischen 250 und 340 Millionen. Zwar darf sie mit einem Mengenrabatt rechnen. Doch eine Milliardeninvestition wird es dennoch.
Heute verfügt die Swiss über 12 Boeing-777-Flugzeuge, die relativ neu und kerosinarm sind. Hinzu kommen 14 Airbus A330-300 und fünf A340 - ältere, weniger effiziente Modelle, deren Kabine allerdings erst kürzlich für mehrere Millionen modernisiert wurden. Zudem verfügen die A340-Flugzeuge über mehr Frachtkapazität, was während der Corona-Krise ein grosser Vorteil war.
Die andere grosse Frage wird jedoch sein: Findet die Swiss für die neuen Flugzeuge auch genügend Personal. Denn dieses fehlt ihr aktuell nach wie vor, sodass sie vor kurzem angekündigt hat, im Winter zahlreiche Flüge an die lettische Air Baltic auszulagern, was bei der eigenen Crew für rote Köpfe sorgt. (aargauerzeitung.ch)
Da wäre ne kleine korrektur nötig :)
Wollt ich schon immer mal schreiben 😅
Die Swiss soll einfach sowohl in Business als auch Eco wieder Premium werden. Aktuell ist das Produkt Swiss nicht konkurrenzfähig.