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Thurgau

Muscheln im Rhein bei Diessenhofen TG werden vorerst nicht entfernt

Muscheln im Rhein bei Diessenhofen TG werden vorerst nicht entfernt

26.11.2025, 15:1926.11.2025, 15:19

Die Schifffahrt zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein wird voraussichtlich auch kommende Saison mit der Quaggamuschel zu kämpfen haben. Der Kanton Thurgau plant auf absehbare Zeit keine Ausbaggerung der invasiven Muschel aus dem Fluss, wie aus einem Interview in der Thurgauer Zeitung hervorgeht.

Eine Uebersichtsaufnahme von Stein am Rhein, mit der Schifflaendi, vorne Mitte, aufgenommen am Dienstag, 28. Mai 2024. Die Stimmbevoelkerung von Stein am Rhein stimmt am 9. Juni ueber einen Verpflicht ...
Das Ausbaggern der Muscheln wird vorerst nicht stattfinden. Bild: KEYSTONE

Für Kursschiffe war die Strecke zwischen Stein am Rhein SH und Diessenhofen TG im Sommer zeitweise gesperrt. Zu den Gründen gehörten neben der Trockenheit auch Muschelablagerungen. Ursprünglich war angedacht, diese Ablagerungen im Sommer auszubaggern. Daraus wurde nichts, ebenso wenig wie im Oktober.

«Im Sommer wäre das Ausbaggern aus Sicherheitsgründen schwierig gewesen – wir hätten den Flussabschnitt für die Schifffahrt komplett sperren müssen», sagte Philemon Diggelmann vom Thurgauer Amt für Umwelt kürzlich der Thurgauer Zeitung (TZ). Zudem sei das Entfernen von Kleinstmengen nicht effizient. «Die hohen Installationskosten für Pontons mit Baggern oder Absaugpumpen liessen sich besser rechtfertigen, wenn wir grössere Mengen entfernen würden.»

«Naheliegend für uns ist derzeit, dass wir Ende Oktober des nächsten Jahres ausbaggern», sagte Diggelmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das wäre zum Ende der nächsten Schifffahrtssaison.

Ein Pontonier faehrt mit einem Schiff auf dem Fluss Rhein, aufgenommen am Dienstag, 28. Mai 2024 in Stein am Rhein. Die Stimmbevoelkerung von Stein am Rhein stimmt am 9. Juni ueber einen Verpflichtung ...
Im Sommer sei ein Ausbaggern aus Sicherheitsgründen schwierig gewesen.Bild: KEYSTONE

Schaffhausen hat bereits Geld bewilligt

In einer Arbeitsgruppe mit Vertretern beider Kantone, der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) und Tourismusorganisationen sollen zusätzliche Untersuchungen vorgenommen werden, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. «Es ist eine Frage der hohen Kosten von rund 1,5 Millionen Franken und des aktuell geringen Wissenstand über die Entwicklung der Quaggamuscheln im Rhein», sagte Diggelmann auf die Frage, weshalb nicht bereits früher ausgebaggert wird.

Der Schaffhauser Kantonsrat hat bereits einen mehrjährigen Kredit von einer Million Franken für die Ausbaggerung von Muschel-Ablagerungen im Rhein bewilligt. Früher als der Thurgau wird Schaffhausen aber dennoch nicht mit den Arbeiten beginnen.

«Schaffhausen hat zwar die finanziellen Mittel schon bereitgestellt, wird aber nur in Absprache mit dem Kanton Thurgau aktiv werden», so Diggelmann. Die Ablagerungen befinden sich sowohl oberhalb als auch unterhalb der Hemishoferbrücke auf Thurgauer und Schaffhauser Boden. «Es würde also nichts nützen, wenn der Kanton Schaffhausen auf seinem Hoheitsgebiet eingreift und der Kanton Thurgau nichts unternimmt oder umgekehrt», ergänzte der Schaffhauser Kantonsingenieur, Dino Giuliani, auf Anfrage.

Die Schifflaendi von Stein am Rhein mit dem Fluss Rhein, vorne, aufgenommen am Dienstag, 28. Mai 2024 in Stein am Rhein. Die Stimmbevoelkerung von Stein am Rhein stimmt am 9. Juni ueber einen Verpflic ...
Die sogenannten Quaggamuscheln werden vor allem durch Freizeitboote verbreitet. Bild: KEYSTONE

Grosse Schäden an Infrastruktur

Die invasive Quaggamuschel ist zwar nur wenige Zentimeter gross, sie kann aber sehr grosse Schäden an Infrastruktur und Ökologie anrichten. Quaggamuscheln werden hauptsächlich durch den Transport von Freizeitbooten verbreitet.

In der Schweiz wiesen Forschende das Erbgut von Quaggamuscheln erstmals im Jahr 2014 nach. Zwei Jahre später wurden erste Exemplare der Muscheln im Bodensee gefunden. Innert kürzester Zeit breiteten sich die invasiven Muscheln in diversen Schweizer Seen aus. Betroffen sind zum Beispiel auch der Genfersee und der Neuenburgersee. (sda)

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