Exotischer Gast: Schwarzschwan planscht im Klingnauer Stausee
Auf dem Stausee in Klingnau ist ein Schwarzschwan, auch Trauerschwan genannt, aufgetaucht. Er gilt als invasiv, da er ursprünglich aus Australien und Neuseeland stammt. In unseren Regionen werden solche Entenvögel in der Regel privat gehalten. In Deutschland gibt es allerdings auch wild lebende Schwarzschwäne.
Woher der Besucher im Klingnauer Stausee stammt, ist unklar. «Höchstwahrscheinlich stammt der Vogel aus menschlicher Haltung», erklärt Stefan Bachmann von Birdlife Schweiz gegenüber 20 Minuten. Schwarzschwäne seien sehr mobil.
Fussring soll Hinweis liefern
Doch der Ausflug in den Aargau könnte für den invasiven Schwan Folgen haben, da womöglich Massnahmen geprüft werden müssen. Das hängt davon ab, ob der Schwan wild lebt oder einen Besitzer oder eine Besitzerin hat.
Im Aargau versucht man deshalb nun, herauszufinden, ob der Vogel einen Fussring trägt, erklärt Reservatsaufseher Thomas Amsler gegenüber dem Portal. Mit einem solchen lässt sich der Besitzer oder die Besitzerin ausfindig machen.
Andernfalls muss der Trauerschwan eingefangen werden. Vorerst geht man jedoch vom ersten Szenario aus. «Wenn hier ein Schwarzschwan auftaucht, gehen wir davon aus, dass er ein Gefangenschaftsflüchtling ist.»
Seltener Gast in Schweizer Gewässern
Auch wenn schwarze Schwäne in der Schweiz selten gesichtet werden, ist jener im Aargau nicht der erste, der Vogelbeobachtern auffällt. 2015 schwamm ein Trauerschwan in der Region Olten in der Aare. Nach der erfolglosen Besitzersuche wurde er eingefangen. Dabei wurde festgestellt, dass er einen Ring trägt. Da im Kanton Bern ein schwarzer Schwan aus privater Haltung vermisst wurde, ging man davon aus, dass es sich um den gesuchten Vogel handelt, berichtete damals das Oltner Tagblatt.
2016 wurde dann im Genfersee ein schwarzer Schwan entdeckt. Auch sein Besitzer wurde gesucht, nach wenigen Wochen wurde der Vogel jedoch leblos in Montreux aufgefunden. Auch im Thunersee gab es bereits schwarze Schwäne.
Flamingos im Aargau
Und auch der Klingnauer Stausee hat nicht zum ersten Mal exotischen Besuch. Anfang September machte eine Gruppe Jungflamingos dort Halt. Es wurde vermutet, dass sie aus Frankreich via Genf in den Aargau kamen und sich verflogen hatten. Den Besuchern des Stausees dürfte das wohl eher egal sein. Da wilde Flamingos eher selten in der Schweiz auftauchen, lohnte sich das Spektakel trotzdem. (vro)