Alle 6 Monate kommt für viele Haustiere der absolute Stresstest. Krachendes Feuerwerk verstört viele Hunde, Katzen und andere Tiere. Für Besitzerinnen und Besitzer ist es meist selbst eine Qual, dabei zuzuschauen. Doch ein paar Tipps können helfen, damit das 1.-August-Feuerwerk für die Haustiere etwas erträglicher wird.
Mit dem Hund ins Ausland zu reisen, dürfte wohl am meisten gegen Feuerwerk-Geräusche am 1. August helfen. Doch das geht natürlich nicht immer. Zu Hause kann allein deine Anwesenheit deinen Hund bereits etwas beruhigen.
Er sollte zudem Rückzugsmöglichkeiten haben, etwa eine Hundebox oder sonstige Ecken und Höhlen, erklärte Hundetrainerin Maximiliane Lotz der Martin Rütter Hundeschule Zürich Oberland in einem Interview. Sucht der Hund hingegen Nähe, sollte man ihm diese gewähren. Auch Kauknochen oder Schleckmatten können helfen.
Heilmittel oder Medikamente wie beispielswiese CBD-Öl können helfen, sofern sie richtig angewendet werden und im Vorfeld verabreicht werden. «Allerdings muss man sich stets vor Augen halten, dass sie die Angst nicht an ihrer Ursache bekämpfen oder verhindern und deswegen kein Training, keine Verhaltenstherapie und auch keine Mensch-Hund-Beziehung ersetzen können», so Lotz. Die Dosierung sollte vorab dringend mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin besprochen werden.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten rät zudem, im Haus Musik oder White-Noise-Geräusche wie Regenprasseln laufen zu lassen. Das könne beruhigend wirken. Auch Antistress-Westen können beruhigen, indem sie einen sanften Druck auf den Brustkorb ausüben.
Laut der Susy Utzinger Stiftung können auch spezielle Gehörschütze für Hunde helfen. Keinesfalls solltest du bei deinem Hund aber Ohrstöpsel für Menschen anbringen. Zudem mag nicht jeder Hund den Gehörschutz tragen.
Während sich der Grossteil des Feuerwerks an Silvester auf Mitternacht konzentriert, knallt es am 1. August oft auch tagsüber. Bei Spaziergängen – die du ohnehin frühmorgens machen solltest, wenn es noch ruhig ist – sollten Hunde deshalb angeleint bleiben und einen GPS-Tracker tragen. Für künftige Feuerwerke könnte auch ein Desensibilisierungstraining helfen, wo Hunde lernen, mit solchen Geräuschen umzugehen.
Auch in der Schweiz gibt es mittlerweile viele Orte, an denen Feuerwerk verboten ist. Du kannst sie ebenfalls als Rückzugsort nutzen.
Viele Katzen leiden ebenfalls unter dem Lärm von Feuerwerk. Sie sollten wenn möglich drinnen gehalten werden, während draussen geböllert wird. Heisst: Katzenklappe, Fenster und Türen schliessen. Wichtig ist auch, dass sie gechippt sind – falls sie aus Panik doch entwischen.
Auch für Katzen ist es wichtig, dass sie Rückzugsmöglichkeiten haben. Am besten lässt du deshalb auch Türen zu Räumen offen, in die sie sonst nicht dürfen.
Gemäss Vier Pfoten hat auch entspannende Musik eine beruhigende Wirkung. Wenn du mit der Katze spielst, lenkst du sie zusätzlich ab. Du selbst solltest ohnehin die wortwörtliche Ruhe in Person sein und mit deiner Stimmung zeigen, dass alles in Ordnung ist.
Pheromone oder Heilmittel wie CBD-Öl oder Bachblüten können auch bei Katzen helfen. Am besten informierst du dich beim Tierarzt, wie du sie richtig anwenden sollst. Das Mittel muss zudem vor der Böllerei verabreicht werden, da es eine Weile dauert, bis es wirkt.
Akzeptiere die Bedürfnisse der Katze. Sei für sie da, aber bedränge sie nicht. Und wenn manche Katzen aus Stress in die Wohnung statt ins Katzenklo uriniert, solltest du sie nicht anschreien.
Wenn du ein Haustier hast, das normalerweise draussen lebt, solltest du es ins Haus holen oder einen ruhigen Raum finden.
Ansonsten oder zusätzlich kann es helfen, dicke Decken über den Käfig zu legen, damit der Krach gedämpft wird. Dabei musst du aber darauf achten, dass genügend Frischluft in den Käfig gelangt.
Gib zusätzliches Streu ins Gehege, so können sich die Tiere besser verstecken. Geschlossene Vorhänge verhindern in der Wohnung, dass sie durch die Feuerwerkslichter verängstigt werden.
Auch Vögel geraten bei Feuerwerk in Panik. Im Käfig kann dies gefährlich werden: Wenn sie hektisch flattern, können sie sich verletzen. Deshalb gilt auch hier: Vorhänge und Rollläden schliessen und entspannte Musik laufen lassen.
Laut der Susy Utzinger Stiftung solltest du auch nach dem 1. August die Augen offen halten. Bei wilden Vögeln kann es sein, dass die Eltern das Nest aus Panik verlassen, sich nicht mehr zurück trauen und ihren Nachwuchs deshalb allein lassen.
Viele andere leiden immer noch