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Weiterer Jungwolf des Wannaspitzrudels abgeschossen

Weiterer Jungwolf des Wannaspitzrudels abgeschossen

01.11.2022, 15:3901.11.2022, 15:42
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Die Bündner Wildhut hat am Sonntagabend in Vals einen männlichen Jungwolf des Wannaspitzrudels abgeschossen. Bereits am 4. Oktober war ein junges Weibchen des Rudels erlegt worden. Damit ist noch ein Wannaspitz-Jungwolf zum Abschuss frei.

Die Abschussbewilligung für die beiden weiteren Jungwölfe des Rudels hatte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am vergangenen Freitag erteilt. Den am Sonntag erlegten Wolf wird das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern untersuchen, wie Kora, die Stiftung zur Raubtierüberwachung, am Dienstag mitteilte. Die genetische Untersuchung nimmt die Universität Lausanne vor.

Die Regierung des Kantons Graubünden hatte erst am Montag den Abschuss dreier Wölfe verfügt. Aus dem Wannaspitzrudel soll noch ein Jungwolf abgeschossen werden. Ihn dürfen die Wildhut oder eigens dazu bestimmte Jäger bis 31. März 2023 abschiessen.

ZUM ENTSCHEID DES STAENDERATS, DEN SCHUTZ DES WOLFS NICHT AUFZUHEBEN, STELLEN WIR IHNEN AM MITTWOCH 9. MAERZ 2016 FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Two wolf cubs born end of May eat under the  ...
Wölfe im Jurapark Mont-d'Orzieres bei Vallorbe.Bild: KEYSTONE

Mehr Jungtiere als erwartet

Sowohl beim Wannaspitz- mit sechs als auch beim Beverinrudel mit sieben hatten die Wildhüter mehr Welpen festgestellt, als erste Sichtungen ergeben hatten. Das Wannaspitzrudel bildete sich erst in diesem Jahr. Es ist damit das jüngste der zehn Rudel in Graubünden.

In seinem Streifgebiet riss es während der Alpsaison gemäss dem Kanton «eine hohe Anzahl» Nutztiere, mehrheitlich Schafe. In geschützten Herden kam es den Angaben zufolge zu zehn Rissen - gerade genug für die gesetzliche Abschussschwelle.

Beim Beverinrudel sind nach zwei bereits erlegten Jungtieren ein weiterer Jungwolf oder der Leitwolf zum Abschuss frei. Letzterer, das Vatertier M92, ist besonders im Visier.

Sein Verhalten gilt nach zwei ausserordentlichen Angriffen auf Mutterkühe als problematisch. Auch Naturschutzorganisationen befürworten den Abschuss des Leitwolfs, da sich dieses Verhalten nicht mehr ändern lässt. Die Frist für seinen Abschuss läuft bis Ende Januar 2023.

Bisher hat die Wildhut in Graubünden vier Jungwölfe erlegt, je zwei aus dem Wannaspitz- und dem Beverinrudel. Hinzu kommen zwei weitere Wolfsabschüsse seit September, einer davon wegen einer schweren Verletzung des Tiers. Gemäss eidgenössischer Jagdgesetzgebung darf im Rahmen einer Rudelregulation bis zur Hälfte der Jungtiere erlegt werden.

(yam/sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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arbi
01.11.2022 16:10registriert August 2020
Gibt es wirklich keine Möglichkeit die Schafe und Kühe vor den Wölfen zu schützen statt die Wölfe abzuknallen oder ist das einfach die günstigere Lösung? Ich habe irgendwie Mühe damit.
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DEALPTRAUM
01.11.2022 16:10registriert Mai 2021
Lasst die tiere doch endlich leben!!!
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