Auf Druck und nach Drohungen gegen seine Familie tritt der Präsident des Verbands der Schweizerischen Pferdefleischimporteure (VPI) zurück. In seinem Rücktrittsschreiben nennt Josef Pittino ausdrücklich den Tierschutzbund Zürich als Grund.
Der Tierschutzbund (TSB) veröffentlichte den Brief am Dienstag. Pittino schreibt, der Druck der Organisation habe in einem Drohbrief an seine Frau gegipfelt. In einem dem Rücktrittsschreiben beiliegenden anonymen Brief wird dem Ehepaar gewünscht, der Teufel oder das Coronavirus möge es holen.
Es sei Zeit, die Familie zu schützen. «Wer weiss, was der TSB noch gegen mich im Schilde führt», heisst es in Pittinos Schreiben weiter. Sein Rücktritt erfolgt per sofort. Pittinos Anwalt verbot dem TSB umgehend, seinen Mandanten weiterhin in Bild oder Text im Zusammenhang mit Pferdefleisch-Importen zu nennen.
Der TSB engagiert sich seit langem gegen Pferdefleisch-Importe aus Übersee. Er machte mehrmals auf unerträgliche Zustände bei Transport und Schlachtung von Pferden in Südamerika und andernorts aufmerksam. In der Mitteilung zum Rücktritt Pittinos drückte die Organisation ihre Hoffnung aus, dass es nun «zu ernsthaften Gesprächen mit dem VPI» kommt. (sda)