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Mehrere Schafrisse im Wallis sind auf Wolf zurückzuführen

Die Schafzüchter wollen keine Wölfe in der Schweiz.
Die Schafzüchter wollen keine Wölfe in der Schweiz.Bild: KEYSTONE

Mehrere Schafrisse im Wallis sind auf Wolf zurückzuführen

19.06.2015, 10:1619.06.2015, 10:23
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Nach mehreren Attacken auf Schafherden im Wallis haben DNA-Analysen bestätigt, dass ein Wolf die Tiere gerissen hat. Der Wolf gerät damit ins Visier der Behörden, welche nun den Herdenschutz auf den betroffenen Alpen sowie die Abschussfrage prüfen.

Zum schwersten Vorfall kam es in Evolène im oberen Teil des Val d'Hérens, nahe der italienischen Grenze. Ein Wolf griff dort am 15. Mai zwei Herden an und riss gegen 20 Schafe, wie der Kanton Wallis am Freitag mitteilte.

Der gleiche Wolf?

Zwischen dem 15. Mai und dem 6. Juni kam es im Val d'Hérens zudem zu drei weiteren Angriffen. Insgesamt wurden in dieser Region bisher 30 Schafe getötet. Auch in der Nähe des Dorfs Val d'Illiez im gleichnamigen Tal konnte bei zwei Schafrissen ein Wolf nachgewiesen werden.

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Noch ist unklar, ob beide Schafrisse auf den gleichen Wolf zurückzuführen sind, wie Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, am Freitag der Nachrichtenagentur sda sagte.

Scheibler geht aber davon aus, dass bei allen Schafrissen nur ein Tier am Werk war. Ob es sich um den gleichen Wolf, ein Männchen oder Weibchen sowie einen im Wallis bereits bekannten oder neu eingewanderten Wolf handelt, müsse die zweite DNA-Analyse zeigen.

Herdenschutz und Abschussfrage

Diese sei erfahrungsgemäss schwieriger vorzunehmen als die erste, welche einzig den Wolf als Verursacher nachweisen könne, sagte Scheibler. Als Folge der Angriffe wurde die Interkantonale Kommission (IKK) eingeschaltet, welche die Möglichkeiten zum Schutz der Schafherden prüft. Den Schafhaltern in den betroffenen Regionen wurden zudem Empfehlungen für einen besseren Schutz abgegeben.

Zudem arbeitet die kantonale Dienststelle für Landwirtschaft derzeit einen Bericht über die schützbaren und nicht schützbaren Weiden in der betroffenen Region aus.

Nach Erhalt dieses Berichtes wird die IKK ein definitives Protokoll erstellen und dieses dem Walliser Departement für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU) zustellen. Das DVBU entscheidet danach über die Abschussfrage sowie über allfällige weitere Konsequenzen. (lhr/sda)

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