Nach einer genehmigten Entleerung des Staudamms von Les Toules VS haben sich am Mittwoch Sedimente entlang des Flusses Dranse d'Entremont abgelagert. Das Ausmass der Schäden an der Fischfauna ist noch nicht bekannt, dürfte aber beträchtlich sein.
Die genehmigte Entleerung wurde aus Sicherheitsgründen durchgeführt. Sie soll die Nutzung des Ventils bei Hochwasser ermöglichen, wie James Derivaz, Direktor von Dransenergie, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.
Dransenergie war vom Eigentümer der Anlage, den Forces Motrices du Grand St-Bernard, mit der Entleerung beauftragt worden. Derivaz bestätigte damit eine Meldung der Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste» vom Samstag.
Mit der Entleerung sei am Montag begonnen worden. Kurz vor 12.00 Uhr hätten allerdings die letzten abgelassenen Liter mehr Sedimente als erwartet enthalten, erklärte der Direktor weiter.
Die Bundesgesetzgebung sieht jedoch Höchstkonzentrationen von Sand im Wasser vor, wenn dieses in einen Wasserlauf eingeleitet wird. Wenn die Konzentration zu hoch ist, kann es zu Sauerstoffmangel kommen und die Wasserfauna gefährden. Am Mittwochmorgen «wurden die Werte überschritten und der Fischverlust wird wahrscheinlich gross sein», räumte der Direktor ein. Die letzte Entleerung des Toules-Staudamms liege 14 Jahre zurück.
Eine Spülung werde auf der gesamten Länge der Dranse vom Toules-Staudamm bis Martigny VS in etwa zwei Monaten durchgeführt, wenn genügend Wasser im Staudamm vorhanden sei, erklärte Derivaz weiter. Ausserdem sei für nächste Woche eine Sitzung mit dem Präsidenten der Fischer von Entremont VS geplant, um die Situation zu besprechen und zu analysieren.
Derzeit steht die Turbinierung der Anlagen der Produktionskaskade von Dranses still. «Die verschiedenen Betreiber können das Wasser auffangen, um es zu turbinieren, sobald es sauber ist. Aber es ist im Moment schwierig, ein Datum zu nennen. Die finanziellen Verluste aufgrund dieser Einstellung der Energieproduktion werden zu bewerten sein», sagte Derivaz weiter. (sda)