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UN-Menschenrechtsbüro kritisiert Schweizer Ja zum Verhüllungsverbot

UN-Menschenrechtsbüro kritisiert Schweizer Ja zum Verhüllungsverbot

09.03.2021, 13:4209.03.2021, 14:31
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Walter Wobmann, Nationalrat SVP-SO und Initiator der Initiative "Ja zum Verhuellungsverbot", gibt ein Interview am Versammlungsort der Befuerworter der Initiative, am Sonntag, 7. Maerz 2021, ...
Bild: keystone

Das bei einer Volksabstimmung in der Schweiz angenommene Verhüllungsverbot ist im Hinblick auf die Menschenrechte problematisch. Das sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros am Dienstag in Genf.

«Die Schweiz gehört jetzt zu einer kleinen Zahl von Ländern, in denen die aktive Diskriminierung von Musliminnen rechtens ist», kritisierte Sprecherin Ravina Shamdasani. «Das ist sehr bedauerlich.» Die Abstimmungskampagne sei mit deutlich fremdenfeindlichen Untertönen geführt worden.

Das Verhüllungsverbot zielt auf Musliminnen ab, die ihr Gesicht hinter einem Ganzkörperschleier wie einem Nikab oder einer Burka verstecken. Der Verein, der die Volksabstimmung vergangenen Sonntag durchgesetzt hatte, wollte damit ein Zeichen gegen den radikalen Islam setzen. Die Vorlage wurde mit 51.2 Prozent angenommen. Die Regierung war dagegen. Ähnliche Verbote gibt es in Frankreich, Österreich und anderen Ländern.

Frauen dürften nicht gezwungen werden, ihr Gesicht zu verschleiern, sagte Shamdasani. Gleichzeitig schränke ein gesetzliches Verbot von Gesichtsverschleierungen die Freiheit der Frauen, ihren Glauben zu bekunden, über Gebühr ein. So eine Einschränkung sei nur möglich, um die öffentliche Sicherheit, Gesundheit, Sittlichkeit oder fundamentale Rechte anderer zu schützen.

«Vage Rechtfertigungen, dass Gesichtsverhüllungen eine Bedrohung von Sicherheit, Gesundheit oder den Rechten anderer sein könnten, können nicht als legitime Gründe für solche tiefgreifenden Beeinträchtigungen der fundamentalen Freiheiten betrachtet werden», sagte Shamdasani.

Die Befürworter solcher Kleidungsvorschriften stellten in Frage, ob die Frauen aus freiem Willen handelten. Frauen, die tatsächlich gezwungen würden, ihr Gesicht zu verhüllen, würden nun für etwas bestraft, das ausserhalb ihrer Kontrolle liege, sagte Shamdasani. Solche Verbote führten zu einer Marginalisierung der Frauen. (aeg/sda/dpa)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mate
09.03.2021 14:29registriert April 2015
Ich könnte eine unendlich lange Liste aufstellen von Sachen, die sie lieber kritisieren sollten, als den demokratischen Entscheid in einem demokratischen Land.
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Joe Hill
09.03.2021 15:33registriert Dezember 2015
Ist ja schön und gut, blöd nur, dass die UN das letzte Mal vor ca. 30 Jahren irgendwie relevant war oder halbwegs ernst genommen wurde...
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Kaleidoskop
09.03.2021 14:37registriert November 2020
Wegen den Abstimmungen habe ich in letzter Zeit oft gelesen oder gehört, dass das Verschleiern religiöse Gründe hat. Gleichzeitig lese ich aber, das stehe nicht explizit so im Koran. Kann mir jemand erklären, auf welche Passage oder Abschnitt oder was auch immer sich das Verschleiern dann bezieht?
(Bitte nicht als Gehässigkeit verstehen, ich will's wirklich wissen.)
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