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E-Bike-Fahrer ziehen sich bei Unfällen häufig Kopfverletzungen zu

E-Bike-Fahrer ziehen sich bei Unfällen häufig Kopfverletzungen zu

12.08.2021, 11:5612.08.2021, 14:30
Das Tragen eines Helms soll k
Bild: sda

Obwohl E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer doppelt so oft einen Helm tragen wie Velofahrer, erleiden sie bei Unfällen häufiger schwere Kopfverletzungen. Zudem sind laut einer neuen Studie des Universitätsspitals Zürich (USZ) verunfallte E-Bike-Fahrer im Durchschnitt deutlich älter als verunfallte Velofahrer.

Mit der steigenden Verbreitung von E-Bikes haben sich in den vergangenen Jahren auch die Unfälle damit gehäuft. Das USZ hat deshalb für eine Studie die Art und Schwere der Verletzungen von E-Bike-Unfallopfern untersucht, wie es am Donnerstag mitteilte.

Personen, die mit einem E-Bike verunfallen, sind im Schnitt deutlich älter und ziehen sich schwerwiegendere Verletzungen zu als Velo-Unfallopfer, lauten zwei Schlussfolgerungen der Studie.

«E-Bikes sind der Untergang der Zivilisation»

Video: watson/Nico Franzoni

Für die Untersuchung wertete das USZ die Daten von rund 1800 Patientinnen und Patienten aus, die zwischen 2009 und 2018 am USZ stationär behandelt wurden. Dabei handelte es sich um verunfallte Velofahrer, E-Bike-Fahrer und Motorradfahrer.

Die Verletzungsmuster der verunfallten E-Biker sind laut der Studie eher mit denjenigen der Velofahrer als denjenigen der Motorradfahrer zu vergleichen. Grund dafür dürfte die deutlich höhere Geschwindigkeit der Motorräder sein.

Trotz Helm viele Kopfverletzungen

Die E-Bike-Unfallopfer seien mit durchschnittlich 56 Jahren deutlich älter gewesen als die Velofahrer mit rund 42 Jahren. Und obwohl die E-Biker mit 73 Prozent fast doppelt so oft einen Helm trugen wie die Velofahrer (38 Prozent) wiesen sie öfter Anzeichen eines mittelschweren Schädel-Hirn-Traumas auf. Auch Beckenverletzungen seien doppelt so häufig vorgekommen wie bei Velofahrern.

Die Studienautoren betonen angesichts der Ergebnisse, wie wichtig ein Kopfschutz sei. Zudem empfehlen sie vor allem älteren und untrainierten Personen, an E-Bike-Kursen teilzunehmen. (aeg/sda)

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Die Unfälle mit E-Bikes haben sich verdreifacht
Video: srf
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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Edgar Allan Klo
12.08.2021 13:03registriert Februar 2014
Viele E-BIker bauen Unfälle, weil sie die Geschwindigkeit und den Bremsweg ihrer Fahrzeuge unterschätzen. Sie sind oft seit X Jahren per Velo unterwegs gewesen, dann mit dem neuen E-Bike schneller als vorher, verhalten sich aber gleich wie ohne Motor.

Ich bin selber täglich per E-Bike unterwegs (ein 45km/h Modell), und beobachte das oft. Die Leute sind sich einfach zT nicht bewusst, dass gewisse Manöver mit höherer Geschwindigkeit gefährlicher sind (rechts an der Kolonne vorbei zB), weil - sie sind ja schon XY Jahre per Velo unterwegs gewesen "und kennen sich aus". Slow down - Take it easy!
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Cpt. Jeppesen
12.08.2021 13:30registriert Juni 2018
In den Niederlanden fahren deutlich mehr Menschen mit dem Velo. Es gibt keine Helmpflicht, dafür aber hat man Schnellverkehr von Langsamverkehr baulich getrennt. Das Ergbnis daraus, lebenswerte Städte, wesentlich weniger Velounfälle und happy Geschäftsleute.
Die Städte müssen aufhören sich von Landbewohnern die Verkehrsgestaltung aufzwingen zu lassen. Mehr Strassen generieren automatisch mehr Autoverkehr. Mehr Autoverkehr führt zu mehr Velounfällen. Dann wird Velofahren als gefährlich klassifiziert und es fahren noch mehr mit dem Auto. Ein Teufelskreis.
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