Die Organisatoren des 77. Eidgenössischen Turnfestes in Lausanne haben am Sonntag eine positive erste Bilanz gezogen. 65'000 Turnerinnen und Turner aus dem ganzen Land hätten den nationalen Zusammenhalt gestärkt, teilten sie mit.
Nach Wochen «verrückter Intensität» habe dieses Ereignis, das «in einer individualistischen Gesellschaft etwas anachronistisch» sei, es ermöglicht, «enorm viele Menschen ohne Spannungen, ohne Sicherheitsprobleme, in der Freude des Zusammenlebens zusammenzubringen», sagte Cédric Bovey, Präsident des Organisationskomitees, vor den Medien.
«Die Grundlage dieses Festes ist der Austausch zwischen den Sprachregionen, zwischen den verschiedenen Kulturen. Für die Jugendlichen hilft es enorm, durch das Turnen verschiedene Regionen des Landes zu entdecken, um das Verständnis zu fördern», freute er sich.
59 Prozent der Teilnehmerinnen waren Frauen, und es wurden über 68'000 Übernachtungen im Zuge des Turnfestes gebucht. «Das Angebot musste sogar ausgebaut werden, damit alle vom Fest profitieren konnten», sagte Bovey weiter.
Was die Freiwilligenarbeit betrifft, so hätten sich mehr als 5300 Richter und 4500 Freiwillige angemeldet. «Für einen ‹one shot› ist das phänomenal», sagte Bovey.
«Man kann nicht sagen, dass die Freiwilligenarbeit in einer Krise steckt», stimmte Gaël Lasserre, Direktor der Veranstaltung, zu. Er wies auch darauf hin, dass das Fest zum ersten Mal in drei Sprachen dokumentiert worden war.
Die Veranstaltung habe auch Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft gehabt, die später geschätzt würden, sagte indes Emilie Moeschler, Lausannes für Sport zuständige Stadträtin. Sie berichtete von einem «sehr positiven Feedback der Lausanner», von denen viele von der Begeisterung der deutschsprachigen Turngruppen beeindruckt gewesen seien.
Bundesrat Guy Parmelin, der auch an der Abschlussfeier teilnahm, freute sich über eine «Veranstaltung, die viele Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zusammengebracht hat, eine der Eigenschaften unseres Landes». (sda)