Deswegen haben immer mehr Schweizer Waffen
In der Schweiz besitzen immer mehr einen Waffenschein. Es herrschen zwar noch keine amerikanischen Zustände, doch die Anzahl an Bewilligungen zum Waffenkauf sind in den vergangenen zehn Jahren anderthalbmal gestiegen. Dies zeigen Daten aus 21 Kantonen. Mit den sogenannten Erwerbsscheinen mit Sonderbewilligung können in einem halben Jahr bis zu drei Waffen gekauft werden.
Auch Waffensammler Hebu Duss, der nebenberuflich mit Waffen handelt, bestätigt dem SRF ein grösseres Interesse an Waffen. Doch was sind die Gründe dafür? Da der Kauf einer Waffe in der Schweiz nicht begründet werden muss, bleibt der Grund für den Anstieg an Erwerbsscheinen unklar.
Unsichere Weltlage
Duss selbst ist schon von klein auf von Waffen fasziniert, etwa wegen Comics oder Westernfilmen. Mit der Waffe fokussiere er sich und könne abschalten. Bei anderen könne aber die momentane Weltlage eine Rolle spielen. Der Ukrainekrieg und der Krieg in Gaza könnten ein Unsicherheitsgefühl auslösen. Dieses begünstige gemäss Forschenden den Entscheid zum Kauf einer Waffe. Das bestätigen auch einige Schützen am Eidgenössischen Feldschiessen in Tafers gegenüber SRF.
Es gibt aber noch weitere Gründe für den Anstieg der Erwerbsscheine: In der Schweiz habe sich der Schiesssport gewandelt. Wie in den USA gibt es sogenannte Shooting Ranges, wo Schützen schiessen können – ohne Mitglied in einem Schützenverein sein zu müssen. Auch ist das Schiessen nicht mehr nur Männersache, denn auch bei Frauen und Mädchen ist der Sport immer beliebter. Den Anstieg an Schützinnen zeigen auch die Zahlen des Verbands des schweizerischen Schiesssports.
Abnehmende Waffendichte
Die hohe Waffendichte in der Schweiz ist kein Geheimnis. Grund dafür ist die Milizarmee und die Schützentradition. Aufgrund einiger vergangener Armeereformen habe die Waffendichte aber abgenommen. Die NGO Small Arms Survey schätzt auf 100 Einwohner im Jahr 2011 46 Waffen, 2018 waren es noch 27.
Anders als beispielsweise in den USA ist in der Schweiz die Waffengewalt trotz hoher Waffendichte aber gering. (kek)


