Über Ostern zieht es in der Schweiz besonders viele Leute in den Süden. Der Grund: Während sich der Frühling bei uns noch recht wechselhaft gibt, liegen im Süden normalerweise bereits erste Sonnentage mit deutlich über 20 Grad drin. Dieses Jahr sieht das aber ganz anders aus.
Denn: «In der Südschweiz staut sich die Feuchtigkeit, bis Karfreitag kommen hier grosse Niederschlagsmengen zusammen», schreibt MeteoNews in einer Mitteilung. Grund dafür sind ein weit nach Süden reichender Trog über Westeuropa und ein Hoch in der Schwarzmeerregion. Diese zwei Grosswetterlagen bescheren dem Alpenraum eine Südströmung, welche wiederum den Feuchtigkeitsstau auf der Alpensüdseite auslöst.
«Starkniederschläge sind die Folge», schreibt der Wetterdienst am Dienstag. Mittlerweile lassen sich die Niederschlagsmengen für die nächsten Tage bis Ostern etwas besser einschätzen. Bis und mit Karfreitag fallen im Tessin verbreitet 100 bis 150 Millimeter. Regional fallen diese Niederschläge sogar noch stärker aus.
So werden im Centovalli, Locarnese, Maggia- und Verzascatal sowie im Bedretto gar 150 bis 250 Millimeter erwartet. Ebenfalls betroffen von den Starkniederschlägen ist das südliche Wallis. Hier sinkt die Schneefallgrenze auf 1000 Meter. Für Lagen oberhalb von 2000 Metern werden 1 bis 2 Meter Neuschnee erwartet. Die Lawinengefahr steigt markant an.
Für diese Regionen der Schweiz werden wegen der starken Niederschläge gar Wetterwarnungen ausgesprochen:
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie verhängt für das Obere Saastal und das südliche Simplongebiet gar die höchste Warnstufe 5. Der Bund warnt vor «extremem Anstieg der Wasserpegel von Flüssen und Seen und Überschwemmungen».
Vor Ort sollen Ufergebiete sowie steile Hänge gemieden werden. Die Warnung gilt bis und mit Donnerstag.
Wer vor und über Ostern ins Tessin reist, nimmt also besser den Regenmantel und die Hochwasserhosen mit. Für Norditalien rechnen einige Modelle mit noch mehr Regen. Zum Aostatal und zum Piemont schreibt MeteoNews: «Einige Modelle rechnen hier stellenweise mit 300 bis lokal über 400 Millimetern.»
Niederschlagtechnisch zeigt sich für den Nordosten ein ungleich besseres Bild. In der Zentral- und Ostschweiz sorgt der Föhn dafür, dass es am Mittwoch trocken bleibt. Danach kann es auch auf der Alpennordseite zu Niederschlägen kommen, hier fällt jedoch sehr viel weniger Regen als im Süden.
In Nordösterreich und im Südwesten Deutschlands bleibt es bis Karfreitag wohl trocken. Ein Trip nach München oder Wien verspricht also mehr Sonne und weniger Regen als Reisen in den Süden.
Und was sagen die Modelle zum Wetter über Ostern? «Für genaue Prognosen ist es noch zu früh», schreibt der Wetterdienst. Aktuell sieht es aber danach aus, als würde der Karfreitag eine Verschnaufpause bringen. Danach dürfte sich aber laut diversen Modellen erneut eine Südstaulage entwickeln, welche noch mehr Regen in die gleichen Regionen bringen könnte. (leo)
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