Zuerst wollte der Sommer gar nicht kommen. Nun erleben wir mit Maximaltemperaturen von über 30 Grad wenigstens in dieser Hinsicht sommerliche Verhältnisse in der Schweiz. Die Hitze wird aber immer wieder durch teils heftige Gewitter und Unwetter durchbrochen. In Brienz im Berner Oberland mussten 70 Personen aus ihren Häusern evakuiert werden. Infrastrukturen in dem Dorf wurden stark beschädigt und zwei Personen verletzt.
Auch am Mittwoch kommt das von Stürmen gebeutelte Berner Oberland nicht zur Ruhe. Ab Mittag treffen laut dem aktuellen Regenradar erste Gewitterzellen von Süden her auf das Wallis. Danach bewegen sie sich weiter über das Berner Oberland, bevor sie sich über dem Vierwaldstättersee wieder auflösen.
Auch in den Regionen Luzern, Altdorf und Glarus kann es am späten Nachmittag zu Gewittern kommen. In der Westschweiz trifft es bis zum Abend nach aktuellen Informationen Genf, Lausanne und später auch Yverdon-les-Bains. Auch für das Wochenende sind für weite Teile der Schweiz Niederschlag angesagt, die Temperaturen bleiben mit 29 Grad eher hoch.
Seit Mai galten für die meisten grossen Schweizer Gewässer bereits mehrfach Hochwasserwarnungen. Im Juni und im Juli verursachen Unwetter im Wallis, im Tessin und im Bündner Misox massive Schäden. Erleben wir ein Jahr der Unwetter?
«Der Sommer 2024 ist tatsächlich von Unwettern geprägt. Es gibt zwar in jedem Sommer, das eine oder andere Schadensgewitter. In diesem Jahr sind sie allerdings sehr zahlreich», sagt Felix Blumer von SRF Meteo zur Aargauer Zeitung.
Das hat laut dem Meteorologen damit zu tun, dass bisher kaum stabile Hochdruckwetterlagen herrschten. «Gerade Flachdrucklagen haben es aber in sich», sagt Blumer. Durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich der Boden, die heisse Luft steigt auf, kühlt sich ab und die darin enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. So kommt es zu Niederschlägen und Gewitter.
Blumer resümiert: «Aufgrund der bislang aufgetretenen Extremereignisse wie zum Beispiel Misox, Val Bavona und Maggia, Rhone oder Brienz wird das Jahr 2024 sicher auch als ein Jahr mit vielen Unwettern und Schäden in die Historie eingehen.»
(leo)
Aber wir waren gewarnt.