Nichts mit Herbst: Das Wetter in der Schweiz zeigt sich nach dem wärmsten September seit Messbeginn auch in den ersten Oktober-Tagen sommerlich warm. Lokal kletterte das Thermometer am Sonntag und am Montag deutlich über die 25-Grad-Marke für einen offiziellen Sommertag. In Basel-Binningen wurden 28,0 Grad, in Bern-Belpmoos 27,0 und am Zürcher Flughafen 25,5 Grad gemessen.
Die Durchschnittstemperatur für diese Jahreszeit liegt gemäss «MeteoSchweiz» bei rund 18 Grad. Damit liegen die Temperaturspitzen zurzeit bis zu 10 Grad über der Norm. Dass es in der letzten September- und in den ersten beiden Oktober-Wochen vereinzelte Tage mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen gibt, ist keine Seltenheit – der Altweibersommer lässt grüssen.
Die aktuelle Reihe von sehr warmen Tagen am Stück ist dagegen schon sehr ungewöhnlich. In den vergangenen sieben Tagen lag die Maximaltemperatur in Zürich stets über der 20-Grad-Marke. Das war seit 1950 nur in einem Jahr auch der Fall: Im Herbst 1985 lag die Tageshöchsttemperatur vom 26. September bis zum 5. Oktober stets über der 20-Grad-Marke.
Das sommerliche Herbstwetter sorgt in diesem Jahr aber nicht nur für perfekte Wanderbedingungen, sondern auch für immer noch höchst angenehme Badetemperaturen. Zwar sind viele Badis schon geschlossen, dennoch tummelten sich in den letzten Tagen noch ungewohnt viele Badegäste an den Scweizer Seen. Kein Wunder: Am Hallwilersee wurde gestern die Oktober-Rekordwassertemperatur von 23 Grad verzeichnet. Der Bielersee ist ebenfalls angenehme 22 Grad warm, im Bodensee wurden bei Steckborn 19,9 Grad gemessen.
Die Temperatur des Zürichsees liegt aktuell beim Ausfluss am KW Letten bei 20,5 Grad und damit so hoch wie noch nie an einem 3. Oktober seit dem täglichen Messbeginn an dieser Station im Jahr 1992. Ähnlich warm war der Zürichsee Anfang Oktober nur im Hitzesommer 2003 mit 19,9 Grad.
Wem die aktuell rund 20 Grad zu kalt sind, der muss ins Tessin reisen. Der Luganersee ist noch immer rund 24 Grad warm. Wer es gerne etwas kühler mag, ist mit der Aare gut bedient. Bei Bern ist sie mit 17,6 Grad zwar schon etwas kühler, aber ebenfalls deutlicher wärmer als üblich. In den letzten 25 Jahren war sie an einem 3. Oktober nur 2011 etwas wärmer. Damals wurden 17,8 Grad gemessen. Im langjährigen Schnitt sind es rund 15,1 Grad. Ausserordentlich kalt war die Aare am 3. Oktober 2008 mit nur 12,6 Grad – und damit für die meisten wohl schon kühl für einen letzten «Herbstschwumm».
In diesem Jahr wird es für Badefans noch etwas länger Grund zur Freude geben. Gegen Mitte der Woche wird es im Norden gemäss meteonews.ch zwar etwas weniger warm, richtig herbstlich kühl aber auch nicht. Die Temperaturen bleiben um die 20 Grad Celsius. Dazu gibt es bis zu Beginn der kommenden Woche jeweils auch recht viel Sonne, vor allem in den Bergen.