Es wird nass in der Schweiz – und zwar richtig. Während am Dienstag noch sommerliche 30 Grad in Basel gemessen wurden, zeigt sich der Mittwoch bereits von seiner ungemütlichen Seite. Laut MeteoSchweiz soll ab 18 Uhr eine Regenfront über das Land rollen – begleitet von Gewittern.
Verantwortlich ist feuchte Mittelmeerluft, die durch ein Tief über Spanien und die Überreste von Ex-Hurrikan «Erin» in den Alpenraum geführt wird.
Für viele Kantone gilt derzeit Gefahrenstufe 3, etwa Zürich, Aargau, St.Gallen und Thurgau. Graubünden und das Tessin stehen unter Warnstufe 4.
In besonders gefährdeten Gebieten Graubündens – etwa im Lugnez-Valsertal, Rheinwald, Val Medel-Sumvitg und Bivio-Avers – gilt sogar die höchste Warnstufe 5. In diesen Regionen sind bis zu 160 Millimeter Regen möglich – innerhalb weniger Stunden.
In Hotspot-Regionen des Tessins wie dem Locarnese, den Centovalli sowie dem Maggia- und dem Verzascatal rechnen Meteorologinnen und Meteorologen mit 150 bis 200 Millimetern, lokal sind bis zu 260 Millimeter Niederschlag zwischen Mittwochabend und Freitagmorgen möglich.
Update der Warnungen des Bundes: Für viele Regionen der Schweiz gelten #Regenwarnungen der Stufe 3, örtlich der Stufen 4 und 5 (von 5)⚠️. Weitere Informationen auf https://t.co/qjoYMzvqsA und https://t.co/YxsbM0106B oder auf der MeteoSwissApp. #MeteoSchweiz #Unwetterwarnung pic.twitter.com/lHjIS4lyTU
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) August 27, 2025
Auch das Misox, das Calancatal, das Bergell und das Oberengadin dürften stark betroffen sein. Mit einer Schneefallgrenze von 3300 bis 3600 Metern gelangt fast der gesamte Regen direkt in Flüsse und Bäche – die Abflussmengen steigen rasant. Die Behörden warnen vor Überschwemmungen, Hangrutschen, Murgängen und Verkehrsbehinderungen. Ufergebiete und steile Hänge sollten unbedingt gemieden werden.
Auch auf der Alpennordseite werden bis Freitagmorgen messbare Niederschläge erwartet, wenn auch deutlich geringer als im Süden.
Am Donnerstag fällt in weiten Teilen der Schweiz verbreitet anhaltender Regen, teils begleitet von Gewittern. Erst am Freitagmorgen beruhigt sich das Wetter vorübergehend – doch bereits am Abend ziehen von Westen her erneut Schauer und Gewitter auf.
Der Auslöser der Wetterlage ist Ex-Hurrikan «Erin», der sich über Grossbritannien zu einem Tiefdruckkomplex umgewandelt hat. Dieser beeinflusst zusammen mit einem Tief über der Iberischen Halbinsel das Wettergeschehen über Mitteleuropa. Das Zusammenspiel dieser Systeme lenkt extrem feuchte, labile Luftmassen aus dem Mittelmeerraum direkt an den Alpenbogen. (les)