Tragischer Todesfall im Tessin: Ein 5-jähriges Mädchen ist am Dienstagabend bei einem Campingplatz in Muzzano in der Nähe von Lugano ums Leben gekommen. Die Polizei geht davon aus, dass das Kind im Auto der Mutter zurückgelassen worden war. Ein an der Sonne abgestelltes, geschlossenes Auto kann schon nach wenigen Minuten zur Todesfalle werden. Ein Test des TCS hat kürzlich die Gefahren aufgezeigt.
Ab 40 Grad wird es im Innern eines Fahrzeugs für Mensch und Tier gefährlich. Besonders gross ist das Hitzschlagrisiko für Kinder. Die kritische Grenze wird laut TCS bei Aussentemperaturen von 25 Grad innert 45 Minuten erreicht. Das gilt allerdings nur unter Laborbedingungen.
«40 Grad Celsius Innenraumtemperatur entsteht in der Realität schon nach wenigen Minuten, da sich auch die Autolackfarbe, die Aussentemperatur und die immer ändernde Sonneneinstrahlung auf die Endtemperatur auswirken», schreibt der TCS.
Die Fenster einen Spaltbreit offen zu lassen, bringt offenbar wenig. Im Test war es bei einer um 3 Zentimeter geöffneten Scheibe nach 30 Minuten nur zwei Grad weniger heiss als bei geschlossenen Fenstern.
Als wirkungsvoller erwies sich hingegen das Anbringen einer Sonnenschutzfolie auf der Windschutzscheibe. Ohne Folie erhitzt sich das Armaturenbrett innert einer Stunde auf 77 Grad, mit Folie auf lediglich 35 Grad. Auch im Innenraum resultierte eine Temperaturdifferenz von 10 Grad.
Die Aussenhülle heizt sich gemäss der Expertise in den ersten 20 Minuten am stärksten auf, beim weissen Auto auf 55, beim schwarzen auf 70 Grad. Nach einer Stunde erreicht das helle Auto über 60 und das schwarze rund 80 Grad – Temperaturen, die gemäss TCS zu Hautverbrennungen führen können. (whr/sda)