Er mag nicht gleich gross sein wie im Ausland, doch auch in den Schweizer Portemonnaies hinterlässt der Inflationsschock seine Spuren. Zu diesem Schluss kommt eine neue, repräsentative Studie der Firma Swibeco, die auf Lohn-Zusatzleistungen spezialisiert ist. Befragt wurden dafür Ende Juni rund 2300 erwerbstätige Personen aus verschiedenen Branchen und Unternehmen aller Art.
84 Prozent der Befragten geben an, eine leichte bis starke Preissteigerung für Lebensmittel und Konsumgüter zu spüren. Am stärksten spürt den Kostenanstieg die Gruppe der 46- bis 55-Jährigen, gefolgt von den 36- bis 45-Jährigen.
Doch wie reagieren die Konsumentinnen und Konsumenten auf die höheren Preise? An erster Stelle bei den Sparbemühungen liegen - der Maslowschen Bedürfnispyramide entsprechend - teure Marken- und Luxusgüter (10.9 Prozent), gefolgt von einem neuen Auto (10.5 Prozent) und Reisen (8.7 Prozent).
Dahinter folgen die Ausgabeposten Restaurants, Kino und Museum sowie Events. Ausgaben für Arzt, Versicherungen und Wartungen werden am wenigsten eingeschränkt. Anders formuliert: Zahnschmerz schlägt Louis Vuitton. Derweil gibt jede zehnte Person an, an ihren bisherigen Ausgabe-Gewohnheiten nichts ändern zu wollen, insbesondere die älteren Generationen.
Die Umfrageresultate zeigen zudem Unterschiede auf in Bezug auf die Region und das Alter. So möchten Romands generell weniger auf neue Kleider und Luxusartikel verzichten, während Deutschschweizern der Restaurantbesuch und die Ferien wichtiger sind.
Die Umfrage kommt zum Schluss - wenig überraschend angesichts der Firma, welche sie durchführte -, dass die Arbeitgebenden mit Lohn-Zusatzleistungen die Inflationsnot der Angestellten lindern könnten. Könnten diese frei wählen, würden sie sich mehr Ferien wünschen (20.7 Prozent), mehr Lohn oder eine Prämie (20.5 Prozent) und Verbesserungen bei der Arbeitslast, um die Work-Life-Balance zu erhöhen (11.3 Prozent).
Unbezahlbar, aber dennoch unverzichtbar für die tägliche Motivation ist für einen Drittel der Befragten ein Vertrauensklima am Arbeitsplatz, gefolgt von Anerkennung und Wertschätzung, sowie Lohn- und Entwicklungsperspektiven. (aargauerzeitung.ch)