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Wirtschaft

Der miese Sommer wirkt nach – Kapern und Randen fehlen in den Regalen

Der miese Sommer wirkt nach – Kapern, Randen und Birnen fehlen in den Regalen

Das schlechte Wetter und Lieferengpässe sorgen dafür, dass immer wieder Produkte ausgehen.
20.02.2022, 07:4822.02.2022, 08:53
Florence Vuichard / ch media
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Gähnende Leere im Kapern-Regal. «Dieser Artikel ist aktuell leider nicht lieferbar», heisst es seit ein paar Wochen in den Migros-Filialen, wo sonst die kleinen Gläschen mit den Condy-Kapern dicht an dicht stehen. Und es wird noch ein paar Wochen so bleiben. «Neue Ware sollte Anfang März wieder eintreffen», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter auf Anfrage. Die Kapern stammten aus Marokko und «machen sich derzeit auf den Weg in die Schweiz».

Kapern fehlen in den Regalen
Wo sind die Kapern geblieben?Bild: FV

Derzeit nicht oder kaum verfügbar seien die Condy-Kapern aufgrund der Ernteausfälle, hält Schlatter fest. Und diese wiederum sind die Folge des «miesen Sommers 2021». Die Knappheit ist überall spürbar, wie es bei der Migros heisst: bei den Rohstoffen, den Verpackungsmaterialien und den Seefrachtcontainern.

Die Schweizer Randen sind schon weg

Der vergangene Nichtsommer hat nicht nur der Kapernernte in Marokko geschadet, sondern auch hierzulande die Erträge spürbar reduziert. So dürfte auch das Angebot an Schweizer Lagergemüse früher zur Neige gehen als normalerweise. Christian Sohm, Geschäftsführer von Swisscofel, dem Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels, schätzt, dass die Vorräte bei Zwiebeln, Karotten, Kabis, Randen und Kartoffeln «ein bis zwei Monate früher» aufgebraucht sein werden. «Es geht alles etwas früher aus.» Vor allem bei Birnen, Rotkabis und Randen gebe es bereits regelmässige Importkontingente, was zeige, dass sich die Lager langsam leerten. Bei den Karotten dürfte es Ende März so weit sein.

Die Schweizer Randen sind schon mal aufgebraucht.
Die Schweizer Randen sind schon mal aufgebraucht.Bild: shutterstock

Die hiesigen Supermarktregale hingegen werden sich nicht leeren, doch aufmerksamen Konsumentinnen und Konsumenten dürfte nicht entgehen, dass des Öfteren Gemüse aus Spanien, Italien, Frankreich oder Deutschland in ihren Einkaufskörben landet. Schweizer Engpässe würden durch Importe abgefedert, wie Sohm erklärt. Ganz ohne Importe geht es sowieso nicht, nur werden heuer die Gemüselieferungen aus dem Ausland schon früher ins Regal kommen.

Es gibt keine übergrossen Gemüse – zum Leidwesen der Köche

Ernteschwankungen gehören für Christian Sohm und sein Team zum Geschäft, Missernten und Krankheiten kann es immer wieder geben - aber es ist doch sehr selten, dass gleich alles auf einmal betroffen ist. «Die Heftigkeit und die Dauer des schlechten Wetters waren schon aussergewöhnlich», sagt der Swisscofel-Geschäftsführer.

Die schlechte Ernte 2021 hatte auch Folgen für die Gastronomie. Restaurantköche suchen mit Vorliebe übergrosse Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln, da so der Rüstaufwand minimiert werden kann. Doch übergrosse Gemüse gab es 2021 deutlich weniger, wie Sohm betont. Und die wenigen, die es gab, seien grösstenteils schon lange weg. (saw/bzbasel.ch)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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001506.b818b2f8@apple
20.02.2022 09:51registriert Juli 2021
Abgesehen davon, dass ich auf Randen und Kapern sehr gut verzichten kann: Vielleicht ist es ganz gut mal wieder zu sehen, dass unsere Welt der dauernden Verfügbarkeit keine Selbstverständlichkeit ist. Eventuell müssen wir uns sogar daran gewöhnen.
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Marjorie
20.02.2022 10:40registriert Mai 2021
Das die Verfügbarkeit von Schweizer Obst und Gemüse Schwankungen unterliegt, weil die Ernte wetterabhängig ist, ist verständlich. Der Import ist somit unumgänglich, was ich aber nicht verstehe, wieso sinken dann die Preise nicht? Der CH Bauer hat höhere Kosten, also zahle ich da gern einen höheren Preis, aber in D erhalten die Bauern weniger für ihr Produkt, warum zahle ich im Laden gleich viel oder mehr? Werden Migros und Co über den Tisch gezogen, oder stecken sie sich die höhere Marge ein?
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