Nach den Luftschlägen der Alliierten auf vermutete Chemiewaffenanlagen in Syrien zeigen sich Verteidigungsminister Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis in Interviews mit den Zeitungen «Sonntagsblick» beziehungsweise «NZZ am Sonntag» besorgt über die ganze Situation. Die Schweiz rufe alle involvierten Parteien zur Deeskalation auf, sagte Cassis. Bundesrat Parmelin hätte sich zudem von den USA, Grossbritannien und Frankreich mehr Zurückhaltung gewünscht. Die Westmächte hätten die Ergebnisse der internationalen Untersuchung über den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien abwarten können, betonte der Schweizer Verteidigungsminister in dem Interview.
In der Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden ist das weltgrösste soziale Netzwerk Facebook laut einer Meldung der «SonntagsZeitung» wenig kompromissbereit: Schweizer Behörden richteten von 2013 bis Mitte 2017 insgesamt 361 Anfragen um Datenlieferungen an den US-Konzern. Bei 253 Anfragen rückte das Unternehmen von Mark Zuckerberg allerdings keine Informationen heraus. Somit würden zwei Drittel aller Anfragen aus der Schweiz abgeschmettert, wie aus dem neusten Transparenz-Bericht des sozialen Netzwerks hervorgehe. Die meisten Begehren kommen vom Bundesamt für Polizei Fedpol, wie eine Sprecherin gegenüber der Zeitung bestätigte. Bei den Straftaten stehe Terrorismus als Vorwurf an erster Stelle.
Die Chefin der Krankenkasse CSS, Philomena Colatrella, hat in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» mehr Eigenverantwortung bei der Gesundheitsversorgung gefordert. Zudem schwebten ihr als mögliche Massnahme zur Senkung der Krankenkassenprämien die Erhöhung der Mindestfranchise auf 5000 oder 10'000 Franken vor. Damit könnten die Monatsprämien ersten Schätzungen zufolge um rund 170 Franken pro Person sinken. Es brauche komplett neue Ideen im Gesundheitsbereich, betonte Colatrella.
In der Schweiz unterliegen laut einer Meldung des «SonntagsBlick» fast 90'000 Menschen einer Massnahme im Erwachsenenschutz, zu denen auch die Stellung eines Beistands gehört. Seit den 90er-Jahren habe sich diese Zahl um mehr als 36'000 Personen erhöht. Auffallend an den Daten sei, dass es zwischen den Kantonen grosse Unterschiede gebe. So seien in der Westschweiz überdurchschnittlich viele Erwachsene von solchen Massnahmen betroffen. Auch die Zahl der Personen, die notfallmässig in die Psychiatrie eingewiesen werden, nehme stetig zu: Seit 2011 habe sie sich auf fast 15'000 verdoppelt. Diese Tendenz bereite Fachleuten immer mehr Sorgen.
Der Interimspräsident der Raiffeisen-Bankengruppe, Pascal Gantenbein, spricht in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» erstmals über die Aufarbeitung der Affäre Vincenz. Derzeit würden die rund hundert Beteiligungen, welche die Bank seit 2005 erworben hat, unter die Lupe genommen. Damit soll geklärt werden, ob es bei den Zukäufen zu Unregelmässigkeiten kam. Erst nach Abschluss der Untersuchung könne man über personelle Konsequenzen sprechen. Gleichzeitig kündigte Gantenbein aber eine Erneuerung des Verwaltungsrats an. Bis 2020 sollen neun neue Mitglieder zu dem Aufsichtsgremium stossen. Er selbst wolle auch eine Kandidatur prüfen, sagte er.
ETH-Präsident Lino Guzzella hat laut der «NZZ am Sonntag» den Ombudspersonen, die den Mobbing-Fall an der ETH ins Rollen gebracht haben, das Ausscheiden aus ihren Funktionen mitgeteilt. Sie seien mit 70 beziehungsweise 72 Jahren zu alt für eine weitere Amtszeit, so die Begründung der ETH. Allerdings werde hinter dem Vorgehen vielmehr vermutet, dass es eine Retourkutsche der ETH-Schulleitung sei, weil sie den Mobbing-Fall gemeldet haben. Die ETH bestreite aber eine Abstrafung.
Beim Stromkonzern Alpiq steht laut einer Meldung der «SonntagsZeitung» eine neue Sparrunde an. Nachdem das Unternehmen vor rund drei Wochen den Verkauf fast aller Geschäftsfelder angekündigt hat, stehe nun eine weitere Abbauwelle beim Personal an. Ein Alpiq-Sprecher bestätigte der Zeitung, dass die Grösse und die Kostenstrukturen in Bezug auf die künftigen Geschäftsaktivitäten überprüft werden sollen. In der Unternehmenszentrale würden derzeit noch rund 300 Personen arbeiten.
Rund zwei Drittel der Angestellten von privaten Sicherheitsfirmen sind laut einer Meldung von «Le Matin Dimanche» unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Umfrage der Gewerkschaft Unia. Als besonders stossend werden laut den rund 600 Rückantworten die Nachtarbeit, die langen Dienste und der ständige Stress empfunden. Die Chefs der befragen Firmen sagten dagegen, die Situation sei nicht katastrophal. Zudem stellten sie die Umfrageergebnisse in Frage. (sda)