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Sonntaggsnews: Jüdische Studenten an ETH Lausanne eingeschüchtert

An der ETH Lausanne (ETH) wird unter anderem die Funktionsweise eines Proteins untersucht, das eine Schl
An der ETH Lausanne soll eine «antiisraelische» Atmosphäre herrschen. (Archivbild)Bild: sda

Jüdische Studenten fühlen sich an Schweizer Hochschulen eingeschüchtert – die Sonntagsnews

Politiker links und rechts wollen die Schweizer Stahlindustrie retten, junge Generationen investieren in Kryptoanlagen und mehr Piloten arbeiten Teilzeit: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
17.11.2024, 08:38
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SVP- und SPler wollen gemeinsam Stahlindustrie retten

Eine überparteiliche Allianz aus SVP und SP will die Schweizer Stahlindustrie retten. Der SVP-Nationalrat Christian Imark und der SP-Nationalrat Roger Nordmann setzen sich für das angeschlagene Stahlwerk Gerlafingen und Swiss Steel ein, um Arbeitsplätze und die strategische Bedeutung der Stahlproduktion in der Schweiz zu sichern. Der Kommissionsantrag, welcher der «NZZ am Sonntag» vorlag, sieht vor, die hohen Stromkosten durch gestaffelte Netznutzungsrabatte zu senken.

Diesen Montag wolle die Kommission für Umwelt und Energie (Urek) über den Rettungsplan debattieren. Auch das Walliser Aluminiumwerk Novelis soll in den Plan aufgenommen werden. Das Paket hat durch die breite politische Unterstützung durchaus Chancen, am Montag angenommen zu werden, wie die Zeitung weiter schrieb. Und das, obwohl Staatseingriffe für einzelne Firmen und Branchen eigentlich verpönt seien.

Junge Schweizer investieren in Kryptos

In der Schweiz haben etwa 11 Prozent der Bevölkerung in Kryptoanlagen investiert. Dies berichtet die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage der Hochschule Luzern im Auftrag von Postfinance. Sie zeige demnach auch, dass sechs Prozent bereits wieder ausgestiegen sind. Es seien vor allem Männer und jüngere Generationen, die in Krypto investieren. Zwei von fünf Befragten der Generation Y (Jahrgänge 1980–1995) besitzen Krypto, bei der Generation Z (1996 bis 2010) sind es 13 Prozent, während bei den Babyboomern (1946 – 1964) nur vier Prozent beteiligt sind.

Laut Studienautor Andreas Dietrich handelt nur etwa jede siebte Person aktiv oder mit grösseren Beträgen. Populäre Anbieter für den Kryptohandel sind der Umfrage zufolge Revolut, Swissquote und Binance. Das Wachstumspotenzial ist laut Dietrich begrenzt, da das Interesse unter Nicht-Investierenden gering bleibe. Trotz prominenter Werbung wie durch Stan Wawrinka oder andere internationale Stars sei die Skepsis gegenüber Krypto hoch, hiess es weiter.

Migros will Preise in den Kantonen angleichen

Die Migros will im Rahmen ihrer neuen Preisstrategie auf unterschiedlich hohe Preise in einzelnen Filialen verzichten. «Es ist uns wichtig, dass für unsere Kundinnen und Kunden in allen Supermärkten in Zürich und in der Schweiz gleich attraktive Preise gelten», sagte eine Sprecherin der «SonntagsZeitung». Besonders hohe Preisunterschiede gab es bei Frischprodukten, Fleisch und Fisch. In bestimmten Filialen, insbesondere in der Regionalgenossenschaft Zürich, waren diese Produkte teurer. Betroffen waren unter anderem Standorte in Küsnacht, Zumikon, Thalwil sowie Zürcher Stadtfilialen. Ein Preisvergleich der Konsumentenzeitung «Saldo» ergab, dass der Aufschlag im Schnitt 7,5 Prozent betrug. Auch in der Genossenschaft Migros Basel gab es teurere Filialen, hier wurde laut Saldo von einem Aufschlag von etwa 10 Prozent gesprochen.

Jüdische Studierende an Schweizer Hochschulen eingeschüchtert

An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) empfinden jüdische und israelische Studenten und Angestellten ein Klima der Einschüchterung. Dies geht aus einem Brief hervor, der von 80 Personen unterzeichnet und von «Le Matin Dimanche» zitiert wurde. Das 30-seitige Schreiben mit dem Titel «Potenzieller Extremismus und tendenziöse Lehre» wurde der Direktion der EPFL übergeben. Darin wird die Anwesenheit aggressiver Studenten, aktivistischer Professoren, die sich mit diesen Machenschaften solidarisieren, und von Dozenten, die eine einseitige Sicht des Nahostkonflikts propagieren, angeprangert. «Die sogenannten propalästinensischen Organisationen, die derzeit auf dem Campus der EPFL agieren, sind nicht propalästinensisch, sondern eher antiisraelisch», heisst es in dem Schreiben. Kathryn Hess Bellwald, stellvertretende Vizepräsidentin für studentische Angelegenheiten an der EPFL, zeigte sich für die Position der Verfasser des Briefes «empfänglich», schrieb «Le Matin Dimanche» weiter.

Swiss-Piloten im Clinch mit Chefetage

Bei der Swiss arbeiten mittlerweile 45 Prozent der Piloten in Teilzeit. Vor fünf Jahren lag dieser Anteil noch bei rund einem Drittel, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete. Viele Piloten würden sich demnach durch Teilzeit eine bessere Vereinbarkeit mit dem Privatleben erhoffen. Bei der Lufthansa, zu der die Swiss gehört, liessen sich wichtige Freitage verbindlich planen. Bei Swiss sei dies dagegen nicht möglich. Laut Thomas Steffen von der Pilotenvereinigung Aeropers brodelt es deshalb zwischen dem Cockpit-Personal und dem Management. Trotz neuer Vereinbarungen im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) wurde der Dienstplan in mehreren Monaten verspätet oder ohne Berücksichtigung von Wünschen bereitgestellt. Auch das Kabinenpersonal kritisiert die fehlende Planbarkeit, obwohl die Swiss betont, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ein zentrales Anliegen sei. Doch die Erstellung von Dienstplänen sei in einem stark regulierten Umfeld eine erhebliche Herausforderung.

Bundesamt verwehrt Südostbahn Einsatz von teilautomatisierendem System

Die Einführung eines Assistenzsystems bei den Regionalzügen der Südostbahn (SOB) verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Wie eine SOB-Sprecherin dem «SonntagsBlick» sagte, fehlt die Zulassung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV), da der Sicherheitsnachweis für den kommerziellen Betrieb des Systems noch nicht vollständig erbracht wurde. Das Assistenzsystem sollte ab diesem Herbst auf der Strecke zwischen Biberbrugg SZ und Arth-Goldau SZ den Zugbetrieb teilautomatisieren, wobei das Lokpersonal die Technik steuern und abschalten können sollte. Ziel war es, Erfahrungen mit Energieverbrauch und Pünktlichkeit zu sammeln. Das BAV betonte in der Zeitung, dass die Sicherheit und die Rolle des Lokpersonals geklärt sein müssen, bevor die Zulassung erteilt werde. Der Verband der Lokomotivführer befürchtete, dass im Falle einer Einführung Lokführer künftig nur noch mit der Überwachung des Systems und Nebenarbeiten beschäftigt seien, hiess es weiter.

Tidjane Thiam erhielt in der Schweiz Drohmails

Tidjane Thiam hat 2016 zahlreiche bedrohliche E-Mails erhalten. Die «NZZ am Sonntag», der die E-Mails vorliegen, verzichtete wegen der massiven Drohungen und Beleidigungen auf deren Abdruck. Absender der Hassnachrichten war laut der Zeitung der frühere Mitarbeiter des Versicherungskonzerns Prudential, der Thiam im Internet mit Diffamierungen in Form von gefälschten Profilen auf zweifelhaften Seiten verfolgte. Selbst die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) soll ein Schreiben des Stalkers erhalten haben, indem es hiess, die CS habe «neu einen kriminellen Chef». Die Fimma habe daraufhin verschiedene Untersuchungen eingeleitet. Der Mann wurde als psychisch auffällig bewertet. Thiam liess den Stalker überwachen – als Teil mehrerer Sicherheitsaktionen, die Thiam während seiner Zeit bei der Credit Suisse (CS) veranlasste. Diese wurden später im Rahmen der sogenannten Beschattungsaffäre untersucht. Der Stalker verstarb, bevor der Fall vor Gericht kam, hiess es weiter.

Häkeln wird bei Jungen populärer

Immer mehr junge Menschen entdecken das Häkeln für sich. Das berichtet «Le Matin Dimanche» und erwähnte, dass Beiträge auf in den sozialen Medien zum Thema Häkeln und Stricken Millionen von Aufrufen erhielten. Laut Alex Hämmerli, Sprecher von Galaxus, dem grössten Onlinehändler der Schweiz, würden junge Menschen eine stark wachsende Käufergruppe für Strick- und Nähprodukte darstellen. Im Jahr 2023 waren die 25- bis 34-Jährigen die Hauptkäufer dieser Materialien, hiess es weiter. Auch in diesem Jahr bestätigte sich der Trend, denn fast 40 Prozent der Käuferinnen und Käufer seien unter 34 Jahre alt. (sda/con)

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71 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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André Izneuk
17.11.2024 16:16registriert August 2019
Was mich an der Juden Diskussion nervt: Ich bin getaufter römischer Katholik. Bin ich deswegen Mitglied der extremistischen Organisation Opus Dei oder anderer römisch-katholischer extremistischer Richtungen? Nein, bin ich nicht. Also, warum immer von Juden reden? Da gibt es auch verschiedene Richtungen, solche, die sehr kritisch eingestellt sind, was deren Extremisten betrifft. Wer nicht differenzieren kann, ist ein Antisemit. Und da machen leider zu viele mit.
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Voraus denken!
17.11.2024 11:29registriert März 2022
Komisch, ich weiss bis heute die Konfession meiner Mitstudenten nicht und es interessierte mich auch nicht. Wieso auch?

Mir ist es egal welche Märchengeschichten jemand in seiner Privatzeit konsumiert. Ausser natürlich, das Gegenüber beginnt damit, mich in seine Fantasiewelt einzubeziehen.

Nochmals: Wieso wissen die Studenten wer Jude ist und wer nicht?
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Mare55
17.11.2024 14:57registriert Juni 2024
Für mich ist schlimm was passiert ist aber im Gegenzug was die Rechtskonservative Regierung vollbringt mit den palästinensischer Bevölkerung macht ist auch zu verurteilen wieviele unschuldige Leute und Kinder sind gestorben. Auch die Siedler provozieren seit Jahrzehnten aber da wird ja auch nichts unternommen. Ich möchte der israelischen Bevölkerung Frieden wünschen aber da müssen sie sich auch eine bessere Regierung unterstützen.
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