Der starke Franken belastet die Schweizer Wirtschaft weiterhin. Das KOF-Konjunkturbarometer ist allerdings im Juli auf seinen langjährigen Durchschnittswert angestiegen. Die erste Schockwelle nach der Aufhebung des Mindestkurses verliert damit deutlich an Kraft, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF feststellt.
Das KOF-Konjunkturbarometer als ein Frühindikator ist im Juli um 10 Punkte auf 99,8 Zähler angestiegen. Der Anstieg ist eine Gegenbewegung auf die ungünstige Entwicklung seit der Aufhebung der Frankenuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar.
Der Anstieg bedeute aber noch nicht, dass die Schweizer Wirtschaft wieder im «Normalmodus» ist, heisst es in der Medienmitteilung vom Donnerstag weiter. Er deute aber an, dass die Wirtschaft hoffe, den ersten Frankenschock in den nächsten Monaten verarbeiten zu können.
Die KOF gibt zudem zu bedenken, dass der Anstieg nicht sehr breit abgestützt sei. Nach deutlich negativen Tendenzen in den Vormonaten sei es bei den Einkaufspreisen, den Exporterwartungen und der Wettbewerbsposition im verarbeitenden Gewerbe nun zu einer Gegenbewegung gekommen.
Auch im Gastgewerbe seien die Aussichten nicht mehr ganz so düster wie zuletzt. Die Teilindikatoren für den Bankensektor und den Bau deuteten eine stabile Entwicklung an. Einzig das internationale Umfeld habe sich im Juli leicht ungünstiger präsentiert als bis anhin.
Das KOF Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 217 Einzelindikatoren zusammensetzt. (whr/sda)