Nicolas Perrin, Verwaltungsratspräsident des staatlichen Rüstungsbetriebs Ruag, wird das Unternehmen verlassen. Dies berichtete die «NZZ» unter Berufung auf unabhängige Quellen am Dienstagnachmittag. Die Hintergründe sind bislang nicht bekannt, man habe sich aber in gegenseitigem Einverständnis getrennt. Perrin soll so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden wurde, so die NZZ.
Im vergangenen Sommer war die Ruag in den Medienfokus geraten, nachdem der Bund einen Deal mit der deutschen Rüstungsfirma Rheinmetall zu Leopard-Panzern abgeschossen hatte. Besonders VBS-Chefin Viola Amherd stand zu der Zeit in der Kritik, zumal sie sich trotz marginaler Erfolgschancen bis zum Schluss für das Geschäft eingesetzt haben soll.
Perrin hatte sich damals stark für Amherd eingesetzt: Die Ruag hätte den Vertrag eigenhändig und ohne Mitwissen der VBS-Chefin abgeschlossen. Die NZZ ergänzt, dass Perrin zugleich der Schwager von Amherds Beraterin und engster Vertrauter ist.
Perrins Abgang ist nicht der einzige Personalwechsel an der Ruag-Spitze. Erst am vergangenen Mittwoch hatte die Rüstungsfirma Ralph Müller als neuen CEO vorgestellt. Er ersetzt Brigitte Beck, die wegen umstrittenen Aussagen in der Öffentlichkeit über die Schweizer Neutralität zurückgetreten war.
(cpf)