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Ski-Ferien Schweiz: Berset will Corona-Massnahmen drastisch verschärfen

Ansturm auf Schweizer Ski-Gebiete – Berset will Corona-Massnahmen drastisch verschärfen

29.11.2020, 07:2229.11.2020, 12:39
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Bundesrat Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz, am Donnerstag, 26. November 2020, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Berset will strengere Schutzkonzepte.Bild: keystone

Die Message von Bundesrat Alain Berset an der Medienkonferenz diese Woche war klar: «Skigebiete in der Schweiz können geöffnet bleiben.»

Und Herr und Frau Schweizer haben die Message wohl auch verstanden. Denn wie die NZZ am Sonntag schreibt, laufen die Buchungen von Wohnungen in Schweizer Skigebieten sehr gut.

So wurden über die Schweizer Plattform E-Domizil gegenüber 2019 für diesen Dezember 43 Prozent mehr Wohnungen vermietet. E-Domizil verfügt in der Schweiz über ein Portfolio von 14'000 Objekten.

Auch die Airbnb-Angebote seien in vielen Bergregionen praktisch ausgebucht.

Kommen die Ausländer?

Skifahrer mit Atemschutzmasken fahren Ski auf dem Titlis, am Dienstag, 10. November 2020. Auf allen Sesselbahnen, Skiliften und Seilbahnen des Skigebietes gilt Maskenpflicht. (KEYSTONE/Alexandra Wey)
Bild: keystone

Dass man für den Winter trotzdem mit einem Umsatz-Rückgang von rund 20% rechnet, liegt zum grossen Teil am Wegbleiben eines grossen Anteils der ausländischen Feriengäste.

Skifahren trotz Corona - Ja oder Nein?

Dass aber wohl bei weitem nicht alle Spuren auf Schweizer Pisten von inländischen Touristen stammen werden, wird zusehends zum Problem für die Schweiz. Denn das restliche Europa will den Wintersport für die Massen verbieten. Frankreich und Deutschland zum Beispiel wollen die Skigebiete bis zum 10. Januar ganz schliessen.

Berset will verschärfen

Die Schweizer Alpen wären der Zufluchtsort für alle Skifans des Kontinents – und ein riesiger, potenzieller Corona-Superspreader-Hort.

Neu gilt eine Maskenpflicht auch f
Bild: sda

Davor graust es auch dem Bundesrat. Gesundheitsminister Berset will denn auch die Bergbahnen an die Leine nehmen und die Kapazitäten massiv einschränken, wie die Sonntagszeitung berichtet.

Er habe diese Woche die Volkswirtschaftsdirektoren der Kantone Graubünden, Uri und Wallis und auch die Seilbahnen Schweiz darüber informiert, dass die Schutzkonzepte sehr stark verbessert werden müssten.

Anrufe aus Rom, Paris und Berlin

Wie die Sonntagszeitung schreibt, sei diese Massnahme auch aufgrund des Drucks von aussen entstanden. Denn Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat gleich mehrere Anrufe erhalten zu diesem Thema – einen aus Paris von Premierminister Jean Castex, einen aus Rom von Premierminister Giuseppe Conte und auch einen aus Berlin von Kanzlerin Angela Merkel.

Swiss President Alain Berset, left, talks to Andreas Rickenbacher, former politician and head of marketing of the races, in the finish area ahead of the men's downhill race at the Alpine Skiing F ...
Bild: KEYSTONE

Berset will die Skiorte dazu bringen, Menschenansammlungen zu verhindern. Gondeln sollen weniger Leute transportieren, Warteschlangen sollen verhindert werden, Restaurants früher schliessen.

Wenig begeistert sind davon die Skigebiete selbst. Die Sonntagszeitung zitiert Mario Davatz von den Bergbahnen in Grüsch-Danusa wie folgt: «Da wird einfach dem Druck aus dem Ausland nachgegeben, obwohl bei den Bergbahnen bisher überhaupt nichts passiert ist. In Ischgl fanden die Ansteckungen beim Après-Ski statt. Und das gibt es dieses Jahr sowieso nicht.» (aeg)

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196 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wicki74
29.11.2020 08:07registriert August 2018
Das Problem sind nicht die Konzepte, sondern die Gäste, denen sogar wenige Regeln zu weit gehen. Das betrifft aber auch schon das Langlsauf und Wandern. Die Bereitschaft z.T. auch strengere Regeln, die etwa im Ferienkanton (z.B. Wallis) gelten, einzuhalten, ist nicht gerade hoch. Man ärgert sich dann bei der Schliessung über den Bundesrat und will das Geld zurück, anstelle sich über die eigene Dummheit zu ärgern. Schade eigentlich wäre es so einfach: Abstand, Hygiene, Maske... ehm RESPEKT!
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Töubii
29.11.2020 08:09registriert August 2017
Das mit dem "Kein Après-Ski" ist einfach nicht wahr: im Berner Oberland (von wo ich komme) machen schon viele klassische Après-Ski-Bars auf FB etc. Werbung für ihre Eröffnung/Partys. Das gibt mir zu denken.
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schwuppdiwupp
29.11.2020 07:58registriert Juni 2018
Mag unpopuläre Lösung sein aber ich denke ohne dramatischen Einschränkungen vorallem beim Alkoholverkauf ist es nur eine Frage der Zeit bis zu multiplen sog. Superspreader Events...Gehört das angesäuselte Balzen für viele doch zu einem lässigen Skiurlaub. Ist mir durchaus bewusst dass solche Einschränkungen nicht umsetzbar ist
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