Schweiz
Wirtschaft

Nationalrat beschliesst im Zollgesetz nichts zum Einkaufstourismus

Nationalrat beschliesst im Zollgesetz nichts zum Einkaufstourismus

06.03.2024, 16:2506.03.2024, 16:25

Der Nationalrat will keine Massnahmen gegen den Einkaufstourismus ins Zollgesetz schreiben. Er hat am Mittwoch einen Antrag abgelehnt, wonach die Wertfreigrenze für Einfuhren nur noch bedingt gelten sollte.

Einkaufstourismus
Der Einkaufstourismus dürfte vorerst nicht teurer werden.Bild: Shutterstock

Die grosse Kammer lehnte einen Minderheitsantrag aus ihrer Wirtschaftskommission mit 123 zu 59 Stimmen bei vier Enthaltungen ab. Diese Minderheit forderte, dass die Freigrenze von heute 300 Franken nur noch gelten solle, wenn jemand nach einem Einkauf im Ausland dort die Mehrwertsteuer nicht zurückerhalten habe.

Leo Müller (Mitte/LU) sagte namens der Minderheit, jedes Jahr würden via Einkaufstourismus weit über 10 Milliarden Franken ausgegeben, ein Grossteil der Einfuhren falle unter die Freigrenze. Dies sei eine Benachteiligung des Gewerbes in grenznahen Regionen. Unterstützung erhielt die Mitte-Partei in der Sache von Teilen der Fraktionen der SVP und der Grünen.

Beat Walti (FDP/ZH) kritisierte, es gehe lediglich um eine «signalhafte Meinungsäusserung», indem man nun etwas ins Gesetz schreibe. Ein Kompromiss zur Senkung der Freigrenze sei an anderer Stelle auf gutem Weg - zwei Standesinitiativen und eine Kommissionsmotion zum Thema seien hängig.

Der Minderheitsantrag würde eine komplett unsinnige Situation schaffen, so Walti. Man müsste dann auch die in Mailand eingekaufte Pasta oder Geschenke verzollen, weil es gar keine Freigrenze mehr gäbe.

Zweifel wurden in der Debatte auch daran geäussert, dass ein Beweis, dass man als Reisender oder Reisende die Mehrwertsteuer nicht zurückgefordert habe, überhaupt möglich sei. Müller sowie Markus Ritter (Mitte/SG) betonten in diesem Zusammenhang, es gehe vor allem darum, im Rahmen der Beratung des Zollgesetzes eine Lösung zu suchen. Was deren genaue Ausgestaltung angehe, könne in einer späteren Phase auch noch der Ständerat Vorschläge machen. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Apple erzielt Rekordgewinn und erwartet bisher bestes Weihnachtsgeschäft
An der Börse ist der iPhone-Hersteller mit 4000 Milliarden Dollar doppelt so wertvoll wie alle Schweizer Firmen zusammen. Und die Kalifornier erwarten noch lukrativere Zeiten.
Apple stellt sich dank der Popularität der neuen iPhone-Modelle auf sein bisher bestes Weihnachtsgeschäft ein. Der amerikanische Techkonzern sagt für das laufende Quartal ein Umsatzplus von zehn bis zwölf Prozent im Jahresvergleich voraus.
Zur Story