Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten der börsenkotierten Unternehmen steigt. Aktuell sind knapp 24 Prozent der Verwaltungsratsmitglieder Frauen. Der vom Bund gesetzte Richtwert ist damit aber noch nicht erreicht.
Ab 2026 gilt für börsenkotierte Unternehmen nämlich die Vorgabe, dass mindestens 30 Prozent der Verwaltungsräte Frauen sein sollen. Die Zahl der Frauen in den obersten Führungs- und Aufsichtsgremien der Unternehmen bewegt sich in den letzten Jahren aber stetig und ziemlich rasch aufwärts. 2015 hatte der Frauenanteil in den Verwaltungsräten gerade einmal 11 Prozent betragen, wie eine Datenanalyse der Finanznachrichtenagentur AWP zeigt.
Derzeit erfüllen rund 70 der 220 Unternehmen im Swiss Performance Index den Geschlechter-Richtwert, wenn auch teilweise nur knapp. Und nur einer Hand voll Unternehmen kann die bald gültige Quote egal sein, weil sie sie deutlich übertreffen. So liegt bei 26 der rund 220 Unternehmen des Swiss Performance Index der Frauenanteil im Verwaltungsrat bei 40 Prozent oder darüber, und bei 11 Firmen davon sitzen gleich viele Frauen wie Männer im Gremium respektive es hat sogar mehr Frauen.
Zu letzteren Unternehmen gehören auch Grossunternehmen wie die Grossbank Crédit Suisse oder der Versicherungskonzern Zurich. Ohnehin sind es nicht die grösseren Unternehmen, die sich besonders schwer tun mit Frauen in ihrem obersten Geschäftsorgan. So hätten die Firmen des Swiss Leader Index (SLI), der die 30 gewichtigsten Unternehmen an der Schweizer Börse umfasst, mit einem Frauenanteil von 32 Prozent im Durchschnitt den staatlich gesetzten Richtwert bereits erreicht.
Unter den 30 grössten Unternehmen gibt es zudem auch keines mehr, das gar keine Frau im Verwaltungsrat hat. Über alle 220 SPI-Unternehmen betrachtet sieht das derweil noch anders aus: Bei knapp 60 von ihnen ist der Verwaltungsrat derzeit ein reines Männergremium.
Und wenn's um den einflussreichsten Posten im Unternehmen geht, jenem des Verwaltungsratspräsidiums, dann gibt's noch kaum Frauen, egal ob es sich um Grosskonzerne oder so genannte Mid- oder Smallcap-Unternehmen handelt. Der Frauenanteil unter den Verwaltungsratspräsidenten beträgt gerade einmal 5 Prozent und stieg über die vergangenen Jahre hinweg auch nicht wesentlich. (aeg/sda/awp)